News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

- Musik, Rugby und Geschichten

Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung 29. August 2020 von Jan Fischer

Thees Uhlmann im Biergarten Acht&Siebzig von Hannover 78 – neben einigen Alben mit der Band Tomte hat Uhlmann mittlerweile auch drei Soloalben veröffentlicht, außerdem den Roman „Sophia, der Tod und ich“ sowie ein Buch über die Toten Hosen und eines über Tocotronic. Was die Musik angeht, hält er sich auch an die Ankündigung: 13 Songs gibt es an diesem Abend im Biergarten, darunter „Zum Laichen und Sterben

Als Thees Uhlmann auf die Bühne im Freien kommt, wird auf dem Feld dahinter noch Rugby gespielt. „Digga, das sind so knackige Männer“, kommentiert Uhlmann das Geschehen. Immerhin etwas, auch, wenn das Konzert zu seinem Bedauern nun doch nicht auf dem Expo-Gelände stattfindet, wie ursprünglich geplant, sondern im Biergarten Acht&Siebzig auf dem Gelände des Sportvereins Hannover 78. Aber egal: „Hannover ist echt die geilste Stadt“, sagt Uhlmann. Ihm glaubt man das sogar.

Hymne an Hannover

Angekündigt ist die Veranstaltung als eine Mischung aus Lesung und Musik – neben einigen Alben mit der Band Tomte hat Uhlmann mittlerweile auch drei Soloalben veröffentlicht, außerdem den Roman „Sophia, der Tod und ich“ sowie ein Buch über die Toten Hosen und eines über Tocotronic. Was die Musik angeht, hält er sich auch an die Ankündigung: 13 Songs gibt es an diesem Abend im Biergarten, darunter „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“, den Tomte-Song „Ich sang die ganze Zeit von dir“, „Danke für die Angst“, Uhlmanns wunderschöne Hommage an Stephen King, und – an diesem Auftrittsort selbstverständlich – die liebevoll-gemeine Hannover-Hymne „Was wird aus Hannover“.

Nur an dem Teil mit der Lesung hapert es etwas. Zu oft, sagt Uhlmann, habe er schon aus seinen Büchern gelesen, er habe einfach keine Lust mehr darauf. Stattdessen erzählt er lieber mit norddeutschen Zungenschlag Geschichten. Davon, dass seine Tochter seine Musik zwar nicht mag, aber es immerhin cool findet, dass er einmal etwas mit dem Rapper Casper zusammen gemacht hat. Davon, wie er mal eine betrunkene E-Mail an das Management von Bruce Springsteen geschrieben hat („Manche Leute sagen, ich bin der Bruce Springsteen von Nord-Nord-West Niedersachsen“). Wie er auf einem gemeinsamen Foto mit den Toten Hosen von einer großen Zeitung für einen Eisverkäufer gehalten wurde. Und auch warum bei norddeutschen Männern beim Radfahren immer die Unterhose aus der Hose herausguckt, will er entschlüsseln.

Mix aus Konzert und Comedy

Doch ob nun Lesung oder nicht: Uhlmann freut sich sichtlich, nach pandemisch bedingter Auszeit wieder auf der Bühne zu stehen. So vergehen die zwei Stunden im Biergarten mit einer Mischung aus Konzert und Stand-up-Comedy und – wenn auf der Bühne hin und wieder kurz Stille herrscht – den leisen Geräuschen des Rugbytrainings, die vom Feld herüberwehen.

Hannover 78