News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

- DOSB-Tourstopp

Inklusiver Sportabzeichen-Tourstopp lockt mehr als 1000 Sportbegeisterte nach Nordhorn.

Der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne, der Vorstandsvorsitzende des LandesSportBundes Niedersachsen, Reinhard Rawe, und die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Veronika Rücker, haben bei der Sportabzeichen-Tour in Nordhorn ihr Sport-Outfit angezogen. Alle drei gingen beim Deutschen Sportabzeichen an den Start und machten damit dem Motto des inklusiven Sportevents alle Ehre – „Sport für alle".

Sport für Alle

Seit 2016 setzt sich der KSB unter dem Motto „Sport für Alle" für mehr Inklusion in Sportvereinen ein. Ziel des von der Aktion Mensch geförderten Projekts ist es, dass auch immer mehr Menschen mit Handicap am Vereinsleben teilnehmen können. Von Anfang an hatte der KSB den einzigen Tourstopp in Niedersachsen am 28. Juni als inklusives Sportevent geplant. Von der barrierefreien und behindertengerechten Anlage am Sportzentrum Deegfeld über die Ausbildung von zusätzlichen Sportabzeichen-Prüferinnen und -Prüfern für Menschen mit Behinderung bis hin zur gezielten Ansprache von Sportlerinnen und Sportlern mit Handicap über die richtigen Netzwerke. Für den Tour-Stopp hatte der KSB eigens 45 neue Sportabzeichenprüferinnen und – prüfer ausgebildet. Ein Kurs richtete sich dabei speziell an Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen Gesundheit und Soziales.

Special Hockey Team MG

Mit dabei sind auch die  Spieler vom "Special Hockey Team MG", die zum Rheydter Spielverein Hockey & Tennis aus Mönchengladbach gehören. Seit 2018 nimmt das inklusive Team, zu dem auch geistig behinderte Athleten gehören, am regulären Ligabetrieb teil. Die Spieler sind zwischen 21 und 63 Jahre alt. Fünf von ihnen stehen sogar in der Auswahl des „Specialhockey Team Deutschland".

„Sport hat für mich persönlich eine herausragende Bedeutung. Das Deutsche Sportabzeichen habe ich schon mehrfach abgelegt, allerdings in unregelmäßigen Abständen", sagte Grant Hendrik Tonne kurz nach der offiziellen Eröffnung im Schulzentrum Deegfelder Weg. Für den Nachmittag hatte er sich mit Reinhard Rawe zum 3.000-Meter-Lauf verabredet.

Auch Veronika Rücker zog die Sportschuhe an. "Ich bin hier aufgewachsen und habe meine ersten sportlichen Erfahrungen hier gemacht, deshalb fühle ich mich Nordhorn auch besonders verbunden", sagte sie, bevor sie zum Kugelstoßen und Seilspringen ging. Außerdem wollte sie gerne noch den 50-Meter-Sprint anhängen. Es war aber noch offen, ob ihr Zeitplan das zulassen würde. Sie bedankte sich im Namen des DOSB beim KreisSportBund Grafschaft Bentheim und dem LandesSportBund Niedersachsen mit den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die rundum gelungene Organisation des inklusiven Tourstopps.

Der „Vater" des Minisportabzeichens

Der ehemalige Lehrer Richard Landwehr stand bei der offiziellen Eröffnung ebenfalls auf der Bühne. Der Sportabzeichen-Prüfer vom SV Olympia Uelsen wurde für seinen Einsatz im Dienst des Deutschen Sportabzeichens geehrt. Er selbst wird dieses Jahr sein 40. Deutsches Sportabzeichen ablegen. Seit 50 Jahren engagiert er sich als Prüfer. Der DOSB und der diesjährige Themenpartner, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) würdigen im Rahmen der Kampagne „Engagement macht stark!“ bei jedem Tourstopp einen Ehrenamtlichen, der von den Organisatoren vor Ort dafür vorgeschlagen wird.

Der KSB Grafschaft Bentheim weiß die Arbeit von Richard Landwehr sehr zu schätzen, besonders was das Minisportabzeichen angeht. Seit sechs Jahren sind der 76-Jährige und seine Tochter Rebecca mit Drago, dem Maskottchen der Sportjugend, in den Kitas unterwegs und haben in der Zeit 1.021 Minisportabzeichen abgenommen. Allein in diesem Jahr machten 259 Kinder unter 6 Jahren mit. Acht Übungen gehören zum Programm: Balancieren auf einer Bank, über einen Kasten steigen, Zielwerfen in einen Kasten, von einer Schräge rollen, Schlangenlauf, Dauerlauf und von einem Reifen zum anderen springen.

„Dabei geht es nicht um Leistung, Druck haben die Kinder heute ja schon genug, sondern um den Spaß an der Bewegung", so Richard Landwehr. Solange die Gesundheit mitspielt, will er mit dem Minisportabzeichen weitermachen. Danach soll Tochter Rebecca die Aufgabe übernehmen. Die Sportbegeisterung liegt in der Familie.

Keine Angst vor der Herausforderung

Mit großem Spaß waren beim inklusiven Sportabzeichen-Tourstopp in Nordhorn am Vormittag rund 900 Kinder aktiv dabei, für den Nachmittag erwarteten die Veranstalter noch einmal 300 Sportfans. Unterstützt wurden sie von prominenten Sportbotschaftern: Speakerin und Moderatorin Miriam Höller kam als Sportabzeichen-Botschafterin für Ernsting's family. Frank Busemann, der Olympiazweite im Zehnkampf von Atlanta 1996, ist als kinder+Sport-Botschafter mit der Sportabzeichen-Tour unterwegs und der deutsche Rekordhalter im Stabhochsprung in der Halle, Danny Ecker, war für die Sparkassen-Finanzgruppe vor Ort. Alle drei Unternehmen sind, wie die Krankenkasse BKK24, Nationale Förderer des Deutschen Sportabzeichens.

Auf Danny Ecker wartete am Nachmittag noch eine ganz besondere sportliche Herausforderung. Bei „Challenge the Champion" trat er um 15 Uhr im Headis bzw. Kopffußball gegen Herausforderer aus Nordhorn an. Was ihm vorher niemand verraten hatte: Seine Gegner spielen beim SV Vorwärts Nordhorn neben Tischtennis auch regelmäßig Headis und waren dadurch im Vorteil.

Text: wirkhaus.berlin 

Foto: Treudis Naß (v.li.): Kultusminister Grant Hendrik Tonne, DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker und LSB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe