News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

v.l. Jimmy Waltke, Bernd Munck, Herbert Lübking, Gerhard Buddenbohm (alle GWD Minden) und Prof. Dr. Detlef Kuhlmann (r.) in der Akademie des Sports , Foto LSB

- „Ewiger“ Weltmeister Bernd Munck wird 80 Jahre alt

Bernd („Muncky“) Munck, seit 1966 „ewiger“ Handball-Weltmeister auf dem Großfeld mit der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), vollendet heute an seinem Wohnort in Burgwedel (Region Hannover) sein 80. Lebensjahr. Bernd Munck gehörte damals zu jener Mannschaft mit Bundestrainer Werner Vick (1920-2000), die bei der letztmalig ausgetragenen Feldhandball-Weltmeisterschaft in Linz (Österreich) vor der DDR (aufgrund der besseren Tordifferenz) und dem Gastgeber den Titel errang, der seitdem für diese Handballvariante international nicht wieder vergeben wurde. Der Jubilar befindet sich damit in bester WM-Gesellschaft u.a. mit Erwin Porzner (87, TSV Ansbach), Josef Karrer (82, TV Großwallstadt), Diethard Finkelmann (81, Reinickendorfer Füchse) und seinen späteren Mannschaftskameraden beim TSV Grün-Weiß Dankersen (heute GWD Minden), Herbert Lübking (81) und Erwin Heuer (82).

Der gebürtige Wolfsburger Munck spielte von 1953 bis 1969 bei MTV Eintracht Hildesheim von 1861, durchlief hier alle Schüler- und Jugendmannschaften und avancierte bald zum höchst erfolgreichen Stammspieler im Seniorenbereich mit Aufstiegen in die Bundesliga-Nord in der Halle (1968) und auf Großfeld draußen (1966). Im Jahre 1969 schloss sich „Muncky“ dem TSV Grün-Weiß Dankersen an. Der Linkshänder Munk („Rückraum-Rechts“) bildete hier zusammen mit Herbert Lübking auf der linken Seite die kongeniale Rückraumachse bei Dankersen und in der DHB-Auswahl: „Bernd war weltweit sicher einer der besten Linkshänder seiner Zeit“, adelt Herbert Lübking, einst Rekord-Nationalspieler und Rekord-Torschütze des DHB, seinen Mitspieler und deutet die familiär-freundschaftliche Verbindung an, die bis heute besteht: „Bernd hat damals sogar häufig bei uns übernachtet, wenn wir am Samstagabend Heimspiele hatten.“

Am 17. August 1968 spielte erstmals eine vom Internationalen Handballverband (IHF) gebildete Weltauswahl: Bernd Munck und Herbert Lübking waren damals als erste deutsche Handball-Nationalspieler in jenem Team dabei, das in Karvina (Tschechoslowakei) auf den amtierenden Weltmeister CSSR traf. Bernd Munck war nach Herbert Lübking der zweite deutsche Nationalspieler mit 100 Länderspielen. Am Ende seiner zehnjährigen Karriere als Nationalspieler des DHB waren es 116 Einsätze mit insgesamt 317 Toren. Seine höchst erfolgreiche Zeit im grün-weißen Trikot von Dankersen krönte Bernd Munck mit drei Titeln als deutscher Meister (Feld: 1970 und 1971, Halle 1971), zwei Siegen im Europacup (Feld 1969 und 1970), zwei Titeln als Deutscher Vizemeister (Feld 1969 und Halle 1975) sowie mit dem DHB-Pokalsieg 1975 ebenfalls in der Halle. Doch damit nicht genug:

Mit der Studenten-Mannschaft der damaligen TH Hannover (heute Leibniz Universität) wurde er 1972 und 1974 Deutscher Hochschulmeister des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh) und war am Institut für Sportwissenschaft in Hannover von 1972 bis 1975 sogar als wissenschaftlicher Assistent für die Sportlehrkräfte-Ausbildung u.a. im Handball zuständig, bevor er seine berufliche Laufbahn als Oberstudienrat (mit den Unterrichtsfächern Geografie und Sport) am Gymnasium Großburgwedel von 1976 bis zu seinem Ruhestand 2008 fortsetzte.

„Muncky“ ließ seine aktive Handball-Karriere beim damaligen Bundesligisten PSV Hannover (1975 bis 1977) und danach bei TS Großburgwedel als Spielertrainer in der Regionalliga Nord (1977 bis 1984) ausklingen, bevor er als Trainer den MTV Eintracht Celle (1984 bis 1987) und hinterher den VfL Hameln ein Jahr lang in der 2. Bundesliga coachte.

Bernd Munck wurde 1966 als Weltmeister mit dem Silbernen Lorbeerblatt durch Bundespräsident Heinrich Lübke ausgezeichnet. Der DHB ehrte ihn zweimal mit der Goldenen Ehrennadel (für 50 bzw. 75 Länderspiele) sowie mit der Goldenen Ehrenspange für sein 100. Spiel im DHB-Trikot. Seine Kontakte zu GWD Minden hält er bis heute aufrecht: Selbst mit „Ü 55“ spielte „Muncky“ noch in der GWD-Traditionsmannschaft und ist bis heute regelmäßig bei Feiern und gelegentlich auch bei den GWD-Heimspielen dabei – genauso wie beim jährlichen Treffen der 66er Weltmeister, das im Frühjahr 2023 wieder in Fulda stattfindet.

Seinen runden Geburtstag feiert Muncky im Kreis seiner Familie mit Ehefrau Gitta, den beiden Kindern und den drei Enkeln. Präsidium und Vorstand des DHB schließen sich den zahlreichen Glückwünschen aus der Handballfamilie zum 80. Geburtstag von Bernd Munck an.

Text: Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Bild LSB