Quelle: Rasteder Rundschau: https://www.rasteder-rundschau.de/2022/10/10/raufen-nach-regeln/
Der FC Rastede beteiligte sich mit Rugby für Kinder an den Aktionstagen des LandesSportBundes. In Loy fand heute die Abschlussveranstaltung statt.
Von Britta Lübbers
Sie waren schon von Weitem zu hören, die Kinder, die auf dem Sportplatz in Loy um denRugbyball kämpften. Energisch rannten sie über den Rasen, auch das Tackling hatten sie schnelldrauf, das Festhalten des Gegners, wenn er den Ball besitzt. Am Besten bringt man ihn dann zuFall. Um ihm im Anschluss sofort wieder aufzuhelfen. Rugby als fairen Sport, der Spaß macht, sosollten die Mädchen und Jungen heute Vormittag jene Ballspielart erleben, die – anders als zumBeispiel in Frankreich, Italien oder Rumänien – hierzulande noch ein Schattendasein führt. Damitdas nicht so bleibt, hatte der FC Rastede bereits im Jahr 2000 eine Rugbyabteilung unter derRegie von Hans-Hermann Ammermann eingerichtet. Und die Grundschule Loy hat eine Rugby-AGins Leben gerufen, die von Marcel Calandriello geleitet wird. Jetzt haben sich Verein und Schulemit der Nischensportart an den Aktionstagen des Landessportbunds Niedersachsen beteiligt.Hans-Hermann Ammermann bot den Rasteder Grundschulen Schnuppertage an, unterstütztwurde er von ehrenamtlichen Helfern. Die Schulen Leuchtenburg, Kleibrok und Loy machten mit.In Loy fand dann auch die Abschlussveranstaltung statt, an der neben Lehrkräften,Ehrenamtlichen und Gemeindevertretern auch der Vorsitzende der Sportjugend imLandessportbund, Reiner Sonntag teilnahm.
Im Auswertungsgespräch bedankte sich Hans-Hermann Ammermann auch für die finanzielleUnterstützung durch den Sportbund. Der Einsatz habe sich gelohnt, die Kinder seienleidenschaftlich mitgegangen beim „Raufen mit Regeln“, sie hätten einen Riesenspaß gehabt.„Wenn wir vermitteln können, dass man dem Gegner hilft, wenn er am Boden liegt, dann habenwir es richtig gemacht“, sagte Ammermann. Gerade was das Fairplay betrifft, sei Rugby einideales Lernfeld. „Einen besseren Sport gibt es nicht.“
Schulleiterin Ina Tholen war ebenfalls zufrieden mit den Rugbytagen. „Die Mädchen hatten erstBerührungsängste, aber dann waren sie mit Feuereifer dabei“, hat sie beobachtet. Marcel
Calandriello bestätigte, dass gerade Rugby ein Sport für Mädchen sei. Mit Machogehabe kommeman hier nicht weiter. Teamfähigkeit und Fairness seien gefragt.
Reiner Sonntag hob die Integrationskraft des Rugbysports hervor, bei dem auf SchwächereRücksicht genommen werde. Zudem hätten das Regelwerk und die Autorität des Schiedsrichterseinen hohen Stellenwert. Gemeckert werde nicht. „Wir beobachten immer wieder, dass dort, wodie Regeln akzeptiert werden, die soziale Kompetenz wächst“, sagte Sonntag.
Alle Beteiligten betonten die besondere Bedeutung von Sportaktionstagen. Da die Kinderwährend der Corona-Pandemie kaum Kontakte untereinander haben durften, sei es nun umsowichtiger, dass wieder Berührungen und Bewegung in ihr Leben kommen.
Die von Ammermann geäußerte Idee, einmal ein Beach-Rugby-Turnier zu veranstalten, wurdeeinhellig begrüßt. „Wir sind dabei“, kündigte Schulleiterin Tholen an.
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