News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

- Gegen Rassismus

Gegen Rassismus und Diskriminierung haben sie bei der „Rukeli“ Trollmann-Gala geboxt.

Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung 4. Dezember 2019

Gute Kämpfe bei „Rukeli“ Trollmann-Gala in Isernhagen

Hannover. Gegen Rassismus und Diskriminierung haben sie geboxt bei dieser Gala im Isernhagenhof. Und um eines ganz besonderen Athleten zu gedenken: Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann, der vor 75 Jahren von den Nazis ermordet worden war. „Es war ein wirklich schöner und es war ein ergreifender Abend“, sagte Veranstalter Alfonso Ramos-Farina Diekmann vom Verein Rukeli Trollmann. Vor rund 100 Zuschauern gab es sehenswerte Kämpfe, die Resultate waren jedoch eher Nebensache.

Dem Sinto Trollmann war 1933 der deutsche Meistertitel im Halbschwergewicht von den Nazis aberkannt worden. 1944 ermordeten sie ihn im Konzentrationslager Neuengamme. In einigen Reden wurde an den famosen Boxer erinnert, der in seinem Stil Muhammad Ali ähnelte. „Rukeli“ war schnell auf den Beinen und tanzte förmlich um seine Gegner herum – die Nazis legten ihm das als „undeutsches Verhalten“ aus.

Unter anderem sprach der frühere Präsident des niedersächsische Boxsportverbandes, Burghard Schröder und rief dazu auf, gegen Rassismus und Diskriminierung aufzustehen. Höhepunkt des Abends war das Duell zwischen dem amtierenden Halbschwergewichts-Meister Ibrahim Bazuev und dem Ukrainer Sergey Ksendcov. Der Kölner zeigte sich beweglich und entschied den Kampf klar für sich. „Wir werden dieses Turnier wiederholen und größer aufziehen“, kündigte Diekmann an. sdi

Foto: Gewinnt den ersten Kampf: Hamid Rahimi (links) bezwingt Nils Gruschke.  THOMAS BORK