Während seines Studiums zum Sportlehrer an der Deutschen Sporthochschule Köln belegte der heute 82-Jährige Vorlesungen biem damaligen Rektor, Professor Dr. h.c. Carl Diem, dem Gründer und Schöpfer des Sportabzeichens in Deutschland 1913.
Zunächst hat er Soldaten geprüft, die im damaligen Bundeswehrkrankenhaus das Sportabzeichen zum einen selbst absolviert und zum anderen, und das ist sicherlich einzigartig in der Welt des Sports, 60 Jahre lang als Prüfer fungiert.
1955 erwarb er als Mitglied des Oldenburger Turnerbundes den Prüfausweis. In der Folgezeit war er als Prüfer in Oldenburg und Bad Zwischenahn tätig, selbst die Soldaten im damaligen Bundeswehrkrankenhaus in Rostrup legten im Rahmen der Soldatensporttage ihre Prüfungen vor Herrn Knüpling ab.
Während seines Sportlehrerstudiums an der Deutschen Sporthochschule in Köln belegte er Vorlesungen beim Rektor Professor Dr. h.c. Carl Diem, dem Gründer und Schöpfer des Sportabzeichens in Deutschland 1913. Er war in den Jahren seiner Prüfertätigkeit auch immer ein großes Vorbild für die vielen Absolventen, schließlich hatte er bereits mit 17 Jahren 1950 das Bundesjugendabzeichen in Silber erworben.
Als 1952 das Deutsche Sportabzeichen eingeführt wurde erwarb Knüpling dieses sofort in Bronze. In der Zwischenzeit hat er 64 Mal das Sportabzeichen errungen. Ununterbrochen, Jahr für Jahr - 2016 soll das 65. Sportabzeichen folgen.
Neben seiner Prüfertätigkeit war er als Sportlehrer und Fachberater für den Schulsport schon in den sechziger Jahren zuständig und entwickelte bereits die Kooperation "Schule und Verein.
Durch seine Motivation haben alle Schulen, an denen er unterrichtet hat, immer an den Schulsportabzeichen-Wettbewerben des Kreissportbundes Ammerland teilgenommen. Die damalige Hauptschule Bad Zwischenahn gewann dreimal in Folge diesen Wettbewerb und durfte den Wanderpreis 1967 endgültig behalten. Dieses gelang dann 1974 zum zweiten Mal - Motivator Arend-Jürgen Knüpling! In seiner Zeit als Prüfer zuständig für Bad Zwischenahn hat er zwischenzeitlich bestimmt über 5000 Absolventen bei der Bewältigung der Anforderungen zur Seite gestanden.
Seine sportlichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten wurden in den 60 Jahren mit zahlreichen Ehrungen bedacht, unter anderem erhielt er 1988 die Deutsche Sportkrone in Gold für 55 absolvierte Sportabzeichen, vom Landessportbund erhielt er 1984 für die 30. jährige Prüfertätigkeit eine Urkunde in Würdigung der langjährigen Verdienste um die Ausbreitung und Förderung des Deutschen Sportabzeichens. Aber auch andere Sportabzeichen hat er errungen, so zum Beispiel 2001 das Österreichische Sportabzeichen in Gold, 1975 das bayrische Sportleistungsabzeichen in Gold.
Er konnte jedoch nicht alle zum Sportabzeichen bekehren, in den 60 Jahren wollte der Trainer einer Zwischenahner Fußballmannschaft mit seinen Spielern das Sportabzeichen ablegen. Im Stadion in Bad Zwischenahn traf man sich, nach der Aufwärmphase kamen als erstes die Sprints. Da merkten die Fußballer, dass sie nicht genügend vorbereitet waren und ihre Leistungen bei Weitem nicht ausreichten. Das Ganze wurde dann beendet, die Fußballer wollten üben, kamen jedoch nie wieder. Dem enttäuschten Trainer empfahl Knüpling dann: "Lernt erstmal Laufen, dann könnt ihr besser Fußball spielen und später auch das Sportabzeichen erwerben".
Nachdem er in den Ruhestand versetzt worden war, leitete er weiterhin den Sportabzeichen Stützpunkt am Schulzentrum in Bad Zwischenahn. Die Treue bei der "Olympiade des kleinen Mannes, oder auch der Frau" hielten in den darauf folgenden Jahren so ziemlich immer die gleichen Lehrkräfte, ehemalige Schüler und Schülerinnen, Eltern und Freunde. Das Sportabzeichen entwickelte sich zum Lifetime-Sport. Man kann auch am letzten Tag des Jahres noch die letzte fehlende Disziplin absolvieren. So geschehen mit einer Elternratsvorsitzenden. Alle Disziplinen bis auf den Standweitsprung im Urlaub absolviert, durch eine Fußverletzung fehlte der Weitsprung noch. Der Anruf erreichte Arend-Jürgen am Silvestermorgen mit der Frage, ob es für sie noch eine Möglichkeit gäbe, den fehlenden Standweitsprung abnehmen zu lassen. Das Sportabzeichenjahr endet am heutigen Tag, war dann die nüchterne Antwort. Aber Knüpling wäre nicht der Sportabzeichenprüfer, der das nicht hinbekommen würde. Mit Hilfe seiner Organisation wurde bei guter Wetterlage mit heilem Fuß dann die Möglichkeit geschaffen, am Silvestertag den Standweitsprung zu Absolvieren und somit hatte die engagierte Sportlerin ihr Sportabzeichen erreicht und das Jahr erfolgreich abgeschlossen.
Der heute 82 jährige Dauersportler hat über seine Tätigkeit genauestens Buch geführt, zahlreiche Abzeichen, Urkunden und Andenken dazu gesammelt. Ohne seine vielen Zugaben hätte die Ausstellung zum 100 jährigen Sportabzeichen 2013 beim Kreissporttag und anschließend als Dauerausstellung im Kreishaus in Westerstede sicher nicht diese große Resonanz erfahren.
Bericht und Foto : Axel Eickhorst