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Foto: IOC / Greg Martin

- Erklärung des 11. Olympischen Gipfels zur Situation der Olympischen Bewegung

Quelle: IOC 12. Dezember 2022, Corporate Communications and Public Affairs Department

Erklärung des 11. Olympischen Gipfels zur Situation der Olympischen Bewegung

Auf Einladung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) kamen am vergangenen Freitag (9. Dezember 2022) unter dem Vorsitz des IOC-Präsidenten die führenden Vertreter der Olympischen Bewegung zum 11. Olympischen Gipfel (Olympic Summit) zusammen. Der Olympische Gipfel ist Teil des kontinuierlichen Dialogs und der Konsultation zu Themen, die für die Zukunft der Olympischen Bewegung von Bedeutung sind.

SITUATION DER OLYMPISCHEN BEWEGUNG

Auf dem Olympischen Gipfel wurden die Folgen des russischen Einmarsches in der Ukraine eingehend analysiert. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer war sich einig, dass die Sanktionen gegen den russischen und den belarussischen Staat und die beiden Regierungen, die für den eklatanten Bruch des Olympischen Friedens und der Olympischen Charta verantwortlich sind, aufrecht erhalten werden müssen. Diese Sanktionen umfassen:

Keine internationale Sportveranstaltungen, die von einem Internationalen Sportverband oder einem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) organisiert oder unterstützt werden, sollen in Russland oder Belarus stattfinden.

Flaggen, Hymnen, Farben oder anderen Erkennungszeichen dieser Länder sollen bei Sportveranstaltungen oder -wettkämpfen nicht gezeigt werden.

Zur Erinnerung: Zu den Sanktionen gehört auch die beispiellose Entscheidung des IOC, dem Präsidenten der Russischen Föderation und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten die Olympischen Orden zu entziehen.

Das Gipfeltreffen kam auch zu dem Schluss, dass die Solidaritätsbemühungen aller Akteure der Olympischen Bewegung zur Unterstützung der ukrainischen Athletinnen und Athleten und der ukrainischen Olympischen Gemeinschaft, wie sie vom IOC-Präsidenten bei seinem Besuch in Kiew gegenüber den ukrainischen Athleten und dem ukrainischen Präsidenten zugesagt worden sind, unter Führung des IOC mit voller Kraft fortgesetzt werden sollen. So soll ermöglicht werden, dass das NOK der Ukraine bei den Olympischen Spielen Paris 2024 und den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 mit einer starken Mannschaft vertreten ist.

Es folgte eine ausführliche Diskussion über die Teilnahme von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus an internationalen Wettkämpfen. Die Olympische Bewegung musste Schutzmaßnahmen ergreifen und Athleten aus diesen NOKs nicht zu Wettkämpfen einladen, da einerseits einige Regierungen entschieden haben und immer noch entscheiden, welche Athleten an internationalen Wettkämpfen teilnehmen können und welche nicht. Der Gipfel lehnte diese Maßnahmen der Regierungen als inakzeptable Einmischung in die Autonomie des Sports und dessen politische Neutralität entschieden ab. Der Gipfel betonte, dass die Teilnahme an Sportwettbewerben ausschließlich auf den sportlichen Leistungen von Athleten und dem Respekt der Regeln des Sports beruhen muss. Ein weiterer Grund für die Schutzmaßnahmen war, dass in einigen Ländern die Sicherheit von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus nicht mehr gewährleistet werden konnte.

Diese Schutzmaßnahmen stürzten die Olympische Bewegung in ein großes Dilemma. Alle Athleten mussten vor politischer Einmischung geschützt werden. Die Integrität der Sportwettbewerbe musste gewährleistet werden. Dies führte dazu, dass das IOC entgegen seiner Mission, die ganze Welt im friedlichen Wettstreit zu vereinen, Athleten nur aufgrund ihres Passes von der Teilnahme ausschließen musste.

Die Teilnehmer des Gipfels diskutierten eingehend darüber, ob die Gründe für diese Schutzmaßnahmen noch bestehen und erwogen verschiedene Möglichkeiten, wie dieses große Dilemma überwunden werden kann. In der Debatte wurde auf die folgenden Entwicklungen eingegangen:

Die Verabschiedung der Resolution A/77/L.28 mit dem Titel „Sport als Ermöglicher für nachhaltige Entwicklung“ („Sport as an enabler of sustainable developement“) durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) am 1. Dezember 2022 in New York. In dieser Resolution wird anerkannt, dass internationale Sport-Großveranstaltungen „im Geiste des Friedens organisiert werden sollten“ und dass „der verbindende und versöhnende Charakter solcher Veranstaltungen respektiert werden sollte“. Sie unterstützt auch die politische Neutralität der Olympischen Bewegung und „die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit des Sports sowie die Aufgabe des Internationalen Olympischen Komitees, die Olympische Bewegung zu führen“.

Die Resolution wurde von allen UN-Mitgliedsstatten in der 77. Session der UN-Generalversammlung im Konsens verabschiedet, was insofern bemerkenswert ist, als das darunter auch Russland und die Ukraine sind.

Äußerungen von Csaba Kőrösi, Präsident der 77. Session der UN-Generalversammlung, der sagte: „Ich ermutige alle Mitgliedstaaten, den verbindenden Geist des Sports und der Olympischen Bewegung zu bewahren. Es ist für die Welt weitaus vielversprechender, wenn die Nationen auf den Sportplätzen miteinander wetteifern als auf den Schlachtfeldern. Ersteres macht uns edler und stärker, letzteres hinterlässt Tod und Verwüstung.“

Die Erklärung des G20-Vorsitzenden, des indonesischen Präsidenten Joko Widodo, die er im Anschluss an eine Rede des IOC-Präsidenten auf dem G20-Gipfel abgab. In dieser brachte der indonesische Präsident seine Unterstützung für die politische Neutralität des Sports zum Ausdruck und betonte zugleich die verbindende Kraft der Olympischen und Paralympischen Spiele.

Die Erklärung von Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, dem Gastgeber der nächsten Olympischen und Paralympischen Spiele, der sagte: „Der Sport sollte nicht politisiert werden. Diese Großereignisse sollen es Athleten aus allen Ländern, manchmal auch aus Ländern, die sich im Krieg befinden, ermöglichen, den Sport mit Leben zu erfüllen, und durch den Sport Wege zu finden, zu diskutieren, wo Menschen nicht mehr miteinander reden können. Ich denke, das sollte beibehalten werden.“

Ein Schreiben der Sonderberichterstatterin für kulturelle Rechte (Special Rapporteur in the field of cultural rights) und der Sonderberichterstatterin für zeitgenössische Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz (Special Rapporteur on contemporary forms of racism, racial discrimination, xenophobia and related intolerance) des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen. Sie äußern „ernste Besorgnis über die Empfehlung, russische und belarussische Athleten und Funktionäre wie Kampfrichter allein aufgrund ihrer Nationalität grundsätzlich von internationalen Wettkämpfen auszuschließen. Dies wirft ernste Fragen zu Nicht-Diskriminierung auf“.

Die Teilnahme vieler russischer und belarussischer Athleten ín nationalen Ligen im Ausland und an verschiedenen internationalen Sportwettbewerben, unter anderem im Radsport und im Tennis.

Die Ermutigung und die Erwartung, die von so vielen führenden Politikern und Menschen aus Asien, Afrika, Amerika, Ozeanien und Teilen Europas geäußert worden ist, die den Sport als eine verbindende Kraft von großer Bedeutung in diesen spaltenden und stark konfrontativen Zeiten betrachten. Viele von ihnen verweisen auf die Friedensmission der Olympischen Bewegung, die zuletzt bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang 2018 zu erleben war, als die Mannschaft des NOK der Republik Korea und die Mannschaft des NOK der Demokratischen Volksrepublik Korea bei der Eröffnungsfeier gemeinsam hinter der koreanischen Vereinigungsflagge marschierten, obwohl sich ihre Länder im Kriegszustand befanden und immer noch befinden.

Im Laufe der Diskussion erklärte der amtierende Präsident des Olympischen Rates von Asien (Olympic Council of Asia/OCA), dass auf dem asiatischen Kontinent die Gründe für die Schutzmaßnahmen nicht mehr bestünden. Der OCA bot an, die Teilnahme von Athleten aus Russland und Belarus an Wettkämpfen in Asien unter seiner Hoheit zu ermöglichen, und dabei die geltenden Sanktionen zu beachten.

Die Vertreter der Internationalen Sportverbände begrüßten diese Initiative und wiesen darauf hin, dass für einige Internationale Sportverbände und für die Ausrichter ihrer Wettkämpfe die gleichen Überlegungen gelten würden und dass es daher keine Einheitslösung geben dürfe, sondern dass jeder Internationale Sportverband für seine Sportart sorgfältig prüfen müsse, ob die Gründe für die Schutzmaßnahmen noch bestehen.

Der Präsident der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) begrüßte die Initiative des OCA als einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Einheit aller 206 NOKs.

Die Vorsitzende der IOC-Athletenkommission (IOC AC) erklärte, dass die IOC AC die Athleten aller 206 NOKs und des IOC-Flüchtlingsteams vertritt, was sich in den Diskussionen der Kommission wiederspiegelt. In diesem Zusammenhang begrüßt die IOC AC die Prüfung der Initiative als eine Möglichkeit, der olympischen Mission gerecht zu werden, Athleten aus der ganzen Welt im friedlichen Wettstreit zu vereinen. Zugleich merkte sie an, dass es unter den Athleten unterschiedliche Ansichten zu dieser Frage gibt.

Die anderen anwesenden Vertreter, darunter der Präsident der Europäischen NOKs und der Präsident der Vereinigung der Afrikanischen NOKs, unterstützten die geäußerten Ansichten.

Der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) informierte den Gipfel, dass zwischen dem 1. Januar 2021 und dem heutigen Tag 31.112 Tests bei russischen Athleten innerhalb und außerhalb von Wettkämpfen vorgenommen worden sind. Diese Tests wurden von verschiedenen Organisationen in ihrer jeweiligen Zuständigkeit koordiniert und alle Proben wurden und werden in WADA-akkreditierten Labors außerhalb Russlands analysiert.

Der IOC-Präsident bedankte sich bei allen Teilnehmern für die offene, freimütige und konstruktive Debatte. Insbesondere dankte er dem OCA für seine kreative Initiative und schlug folgende Erklärung des Olympischen Gipfel vor:

I. Die große Mehrheit der Teilnehmer des Olympischen Gipfels bestätigt:

1. Dass die Sanktionen gegen den russischen und den belarussischen Staat und die beiden Regierungen weiterhin bestehen bleiben;

2. Sie bestätigte auch das volle Engagement für die Solidarität mit den ukrainischen Athletinnen und Athleten und der Olympischen Gemeinschaft der Ukraine, um eine starke Mannschaft des NOK der Ukraine bei den Olympischen Spielen Paris 2024 und den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 zu haben.

II. Auf dem Gipfel wurde einstimmig Folgendes beschlossen:

1. Das IOC soll die weitere Prüfung der OCA-Initiative bezüglich der Teilnahme von Athleten, die die Olympische Charta und die Sanktionen in vollem Umfang einhalten, vorantreiben. Diese Initiative soll bei den nächsten Konsultationen mit den IOC-Mitgliedern, den Athletenvertretern, den Internationalen Sportverbänden und den NOKs diskutiert werden.

2. Die IOC-Exekutive soll die heutige Diskussion und die folgenden umfassenden Konsultationen bei der Überprüfung der Schutzmaßnahmen für die Teilnahme von Athleten an Wettkämpfen vollumfänglich berücksichtigen.

3. Alle Teilnehmer des Olympischen Gipfels sollen sich verpflichten, diese überarbeiteten Empfehlungen zu befolgen, um die Einheit der Olympischen Bewegung in ihrer verbindenden Friedensmission zu gewährleisten.

Weitere Themen des Olympischen Gipfels waren ein Rückblick auf die Olympischen Winterspiele Peking 2022, ein Ausblick auf die Olympischen Spiele Paris 2024, die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2030, die Arbeit an der Optimierung der Olympischen Spiele, die Olympische E-Sport-Woche 2023, die Olympische Qualifikations-Serie und die Olympische Qualifikations-Saison, sowie der Kampf gegen Doping.

Die Erklärungen des Olympischen Gipfels zu diesen Thema sowie die Erklärung des Olympischen Gipfels in Englisch zur Situation der Olympischen Bewegung (gilt im Zweifel) finden Sie hier.

IOC-Kommission evaluiert Zukunft des Wintersports mit Blick auf die Auswahl des Gastgebers der Olympischen Winterspiele 2030 und darüber hinaus

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wird erst die Zukunft des Wintersports evaluieren, ehe es eine Entscheidung über den Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2030 trifft. Die gewonnen Erkenntnisse sollen helfen, eine bessere Grundlage für die anstehende Entscheidung zu haben.

Die für die Vorbereitung der Entscheidung zuständige IOC-Kommission („Future Host Commission for the Olympic Winter Games“) unter Führung von IOC-Mitglied Octavian Morariu legte der IOC-Exekutive in dessen jüngster Sitzung einen umfassenden Bericht zur aktuellen Situation des Wintersports vor. Dieser führte zu einer intensiven Diskussion über die Chancen und Herausforderungen von nachhaltigem Wintersport.

Ausgehend von den IOC-Reformprogrammen Olympische Agenda 2020 und Olympische Agenda 2020+5 machte die Kommission eine Reihe von Vorschlägen und skizzierte potenzielle Herausforderungen für zukünftige Olympische Winterspiele, unter anderem:

Die vorläufigen Ergebnisse führender wissenschaftlicher Untersuchungen, die zeigen, dass die Zahl geeigneter Gastgeber für Olympische Winterspiele potenziell abnehmen wird.

Diskussionen der Internationalen Wintersportverbände über Veränderungen ihres Veranstaltungskalenders und mögliche neue Wettbewerbsformate.

Die Idee, Olympische Winterspiele innerhalb eines Pools von Gastgebern rotieren zu lassen.

Um die Schneesicherheit zu bewerten, wurde vorgeschlagen, dass zukünftige Gastgeber Olympischer Winterspiele über einen Zeitraum von zehn Jahren durchschnittliche Mindesttemperaturen von unter Null Grad für die Orte nachweisen müssen, in denen die Schneewettbewerbe ausgetragen werden.

Daraufhin beschloss die IOC-Exekutive auf Antrag der Kommission, dieser mehr Zeit für die Prüfung all dieser Chancen und Herausforderungen zu geben. Dies ermöglicht es der Kommission, weitere Konsultationen mit interessierten Orten, den Internationalen Wintersportverbänden, Athleten, Experten aus der Wintersportbranche und dem Internationalen Paralympischen Komitee zu führen. Das wird die Entscheidungsgrundlage über den Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2030 für das IOC verbessern.

Dies hat eine Anpassung des Zeitplans zur Vergabe der Olympischen Winterspiele 2030 zur Folge. Sie wird nicht mehr auf der 140. IOC-Session im Jahr 2023 erfolgen. Drei Städte sind derzeit im kontinuierlichen Dialog mit dem IOC über die Ausrichtung der Spiele im Jahr 2030.

Die Kommission und die IOC-Exekutive diskutierten auch eine Doppelvergabe der Olympischen Winterspiele 2030 und 2034, um so Planungssicherheit zu schaffen. Diese Gespräche führten noch zu keinem Ergebnis, werden aber fortgesetzt.

Der Kommissionsvorsitzende Octavian Morariu sagte: „Der neue, flexible Ansatz für die Wahl von Olympia-Gastgebern wurde entwickelt, damit das IOC schnell und effektiv auf die sich ständig ändernde globale Situation reagieren kann. Dies ist zum Wohle der Athleten, aller Teilnehmer an den Olympischen Spielen und der gesamten Olympischen Bewegung."

IOC teilt dem Box-Weltverband IBA erneut seine Bedenken mit

Die Bedenken des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Hinblick auf die Führung des Box-Weltverbandes IBA, dessen finanzielle Situation und Transparenz sowie die Integrität seiner Kampfrichter- und Wertungsprozesse bestehen weiterhin. Der geforderte drastische Kulturwandel, der Voraussetzung für die Aufhebung der im Jahr 2019 ausgesprochenen Suspendierung der IBA durch das IOC ist, hat bislang nicht stattgefunden. Das geht aus dem Schreiben hervor, dass das IOC im Anschluss an die jüngste Sitzung der IOC-Exekutive an die IBA geschickt hat und das die bereits im September dieses Jahres in ähnlicher Form dargelegten Bedenken noch einmal unterstreicht. Auf Grund dieser Situation bleibt die Anerkennung der IBA durch das IOC suspendiert.

Der Brief im Wortlaut (im Zweifel gilt das englische Original, siehe hier):

Das IOC beobachtet die Aktivitäten der International Boxing Association (IBA) seit mehreren Jahren und prüft regelmäßig, ob die Aussetzung ihrer Anerkennung durch das IOC aufgehoben werden kann. Dabei geht es nicht um den Boxsport oder die Boxer, sondern um die IBA und ihre Gepflogenheiten und Aktivitäten. Zwar gibt es Hinweise auf eine Umstrukturierung der Administration des Boxsports, doch deutet vieles darauf hin, dass der vom IOC für die Aufhebung der Suspendierung der IBA-Anerkennung geforderte drastische Kulturwandel noch nicht vollzogen worden ist. Folglich ist das IOC heute nicht in der Lage, seine Entscheidung in Bezug auf die Suspendierung der IBA-Anerkennung zu ändern.

Während der jahrelangen Beobachtung hat das IOC im besten Interesse der Boxgemeinschaft (einschließlich Athleten, Trainern, Kampfrichtern und Schiedsrichtern) gehandelt. Aus diesem Grund konnte das Boxturnier bei den Olympischen Spielen Tokio 2020 stattfinden, obwohl die IBA-Anerkennung ausgesetzt ist.

Da Boxen im Programm der Olympischen Spiele Paris 2024 vorgesehen ist, veröffentlicht das IOC mit diesem Schreiben auch die Qualifikationskriterien für die Olympischen Spiele Paris 2024. Die Qualifikationskriterien für die Olympischen Spiele Paris 2024 bauen auf den Kriterien auf, die für die Olympischen Spiele Tokio 2020 entwickelt und zur Zufriedenheit der Teilnehmer erfolgreich angewendet worden sind.

Boxen ist derzeit nicht im ersten Sportprogramm für die Olympischen Spiele Los Angeles 2028 enthalten. Wenn heute eine Entscheidung in Bezug auf die Olympischen Spiele Los Angeles 2028 getroffen werden müsste, könnte die IOC-Exekutive der IOC-Session nicht empfehlen, Boxen in der Zuständigkeit der IBA in das Sportprogramm aufzunehmen. Die IBA hat nicht nachgewiesen, dass die anhaltenden Bedenken in Bezug auf ihre Verbandsführung, ihre finanzielle Transparenz und Situation sowie die Integrität ihrer Kampfrichter- und Wertungsprozesse erfolgreich ausgeräumt worden sind.

Das IOC wird die IBA-Praktiken und -Aktivitäten sowie der Boxgemeinschaft insgesamt weiter beobachten und auf Grundlage von weiteren Entwicklungen zu gegebener Zeit eine Entscheidung über die IBA-Anerkennung treffen.

IOC-Exekutive verurteilte aufs Schärfste die jüngsten Beschränkungen für Frauen- und Mädchensport in Afghanistan

Die Situation von vier Nationalen Olympischen Komitees (NOK) ist von der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bei seiner Sitzung in der vergangenen Woche in Lausanne (5. bis 7. Dezember) diskutiert worden.

NOK von Afghanistan

Die IOC-Exekutive erhielt einen umfassenden Bericht über die Olympische Bewegung und den Sport in Afghanistan seit der Machtübernahme durch die Taliban im Jahr 2021.

Die IOC-Exekutive zeigte sich extrem besorgt und verurteilte aufs Schärfste die jüngsten Beschränkungen, die die afghanischen Behörden erlassen haben, um Frauen und Mädchen in Afghanistan am Sporttreiben zu hindern.

Obwohl es wiederholte Zusagen des afghanischen NOKs und der für Sport zuständigen Sportbehörden gibt, die vollständige Einhaltung der Olympischen Charta und des Grundprinzips der Nichtdiskriminierung zu gewährleisten und gemischte Mannschaften zu internationalen Sportwettbewerben zu entsenden, insbesondere zu den Olympischen Spielen Paris 2024, wurden die Behörden und das NOK nachdrücklich aufgefordert, unverzüglich Maßnahmen auf höchster Ebene zu ergreifen, um die derzeit geltenden Beschränkungen aufzuheben. Frauen und Mädchen muss Zugang zum Sporttreiben ermöglicht werden.

Die IOC-Exekutive beschloss, jegliche Unterstützung des NOKs von Afghanistan und seiner Aktivitäten in der Olympischen Bewegung an folgende Bedingungen zu knüpfen:

Sicherer und umfassender Zugang zum Sport für Frauen und Mädchen im Land muss gewährleistet sein. Die Beschränkungen durch die zuständigen Behörden, die Frauen und Mädchen an der Teilnahme an sportlichen Aktivitäten hindern, müssen aufgehoben werden.

Afghanische Mannschaften und Delegationen, die an internationalen Sportwettbewerben und -veranstaltungen teilnehmen, müssen auch in Afghanistan lebende Sportlerinnen umfassen und nicht nur im Ausland lebende afghanische Sportlerinnen.

Afghanische Sportorganisationen, die der Olympischen Bewegung angehören, müssen sich auf ihren jeweiligen Ebenen mit diesen Fragen befassen. Sie müssen auch in die Lage versetzt werden, Frauen in ihre Führungsgremien und auf allen Ebenen ihrer Administration und ihres Managements aufzunehmen.

Darüber hinaus bestätigte die IOC-Exekutive:

Die afghanischen Athletinnen und Athleten werden – insofern möglich – weiterhin direkt unterstützt, insbesondere durch Stipendien von Olympic Solidarity, um so ihre Vorbereitung auf und ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen zu ermöglichen.

Die konkreten Modalitäten für die Teilnahme einer Delegation und Mannschaft des NOKs von Afghanistan an den Olympischen Spielen Paris 2024 (einschließlich der Akkreditierung von Offiziellen, der Vertretung des Landes bei den Olympischen Spielen usw.) hängen von den Fortschritten beim sicheren Zugang zum Sport für Frauen und Mädchen im Land ab.

In diesem Zusammenhang ist es verfrüht, Neuwahlen im NOK von Afghanistan in Betracht zu ziehen. Der Status quo wird bis auf Weiteres beibehalten, d. h. das IOC erkennt die gewählten Amtsträger des afghanischen NOKs weiter an.

Die IOC-Exekutive empfiehlt darüber hinaus, dass auch der Olympische Rat von Asien (Olympic Council of Asia/OCA) und die Internationalen Sportverbände auf ihren jeweiligen Ebenen und für ihre jeweiligen Veranstaltungen entsprechende Entscheidungen treffen.

Die IOC-Exekutive behält sich vor, diese Bedingungen zu ändern oder zu verschärfen und/oder weitere Schutzmaßnahmen für die Olympische Bewegung und die Athletinnen und Athleten in Afghanistan im Einklang mit der Olympischen Charta zu ergreifen.

Das IOC wird die Situation und die Einhaltung dieser Grundsätze weiterhin überwachen.

NOK von Indien

Die IOC-Exekutive erhielt einen Bericht über die Situation des NOKs von Indien (IOA), nachdem die Exekutive am 8. September 2022 beschlossen hatte, eine letzte Warnung an das NOK auszusprechen. Die Exekutive nahm die bedeutenden Fortschritte zur Kenntnis, die in den vergangenen Wochen erzielt worden sind. Dazu gehört auch die Verabschiedung der überarbeiteten Satzung der IOA zur Verbesserung der Verbandsführung. Die Satzung ist in enger Abstimmung mit einem ehemaligen Richter, der vom Obersten Gerichtshof Indiens zur Überwachung des gesamten Prozesses ernannt worden war, und im Einklang mit den Richtlinien und dem Beschluss der IOC-Exekutive vom September erstellt worden.

Die IOC-Exekutive wartet nun ab, bis auch der letzte Schritt des erarbeiteten Fahrplans – die Wahlen einer neuen IOA-Führung am 10. Dezember – ordnungsgemäß gegangen worden ist, und hat der IOC-Administration die Aufgabe übertragen, die IOA-Wahlen zu bewerten und anschließend zu entscheiden, ob die IOC-Session 2023 in Mumbai stattfinden wird.

NOK der Demokratischen Volksrepublik Korea

Der IOC-Exekutive wurde über die Situation des NOKs der Demokratischen Volksrepublik Korea informiert. Aufgrund seiner Nicht-Teilnahme an den Olympischen Spielen Tokio 2020 war es mit Beschluss der IOC-Exekutive vom 8. September 2021 bis Ende 2022 suspendiert worden.

Diese Suspendierung läuft nun aus und wird am 31. Dezember 2022 automatisch aufgehoben.

NOK von Guatemala

Das NOK von Guatemala ist von der IOC-Exekutive am 15. Oktober 2022 auf Grundlage eines Beschlusses vom 8. September 2022 suspendiert worden. Grund war, dass das Verfassungsgericht Guatemalas im August dieses Jahres beschlossen hatte, eine Reihe von Bestimmungen in der NOK-Satzung mit Bezug auf das Wahlverfahren im NOK auszusetzen. Dies geschah nach den NOK-Wahlen, die im März dieses Jahres in Übereinstimmung mit der vom IOC genehmigten NOK-Satzung und der Olympischen Charta stattgefunden hatten. Das NOK hat die Gerichtsentscheidung angefochten.

Bislang gibt es weiter keine Lösung zwischen den Behörden in Guatemala und dem NOK. Stattdessen hat sich die Lage weiter verschlechtert. Deshalb wird die Suspendierung aufrechterhalten, bis eine akzeptable Lösung zwischen den betroffenen Parteien gefunden worden ist.

Das Datum steht: Olympische Jugendspiele Dakar 2026 finden im Herbst statt

Die Olympischen Jugendspiele Dakar 2026 finden im Herbst statt. Die erste olympische Veranstaltung auf dem afrikanischen Kontinent wird am 31. Oktober 2026 beginnen und bis zum 13. November 2026 dauern. Die senegalesische Hauptstadt Dakar ist Gastgeber der Spiele.

Der 14-tägige Zeitraum wurde von der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nach einer Konsultation mit dem Organisationskomitee und den betroffenen Stakeholdern festgelegt.

Dabei sind Schul- und Universitätszeiten genauso berücksichtigt worden wie die meteorologischen Bedingungen, Termine für andere internationale Sportereignisse und Feierlichkeiten im Senegal. Dakar 2026 wird mit dem Afrikanischen Jugendtag (1. November) zusammenfallen, einem wichtigen Fest im Senegal.

In einem nächsten Schritt wird der detaillierte Zeitplan für Dakar 2026 erarbeitet werden.

UN-Generalversammlung: „Verbindender und versöhnender Charakter“ internationaler Sport-Großveranstaltungen „sollte respektiert werden“

IOC-Präsident Thomas Bach hat die Verabschiedung einer neuen Resolution durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) in New York begrüßt. In dieser wird anerkannt, dass internationale Sport-Großveranstaltungen „im Geiste des Friedens organisiert werden sollten“ und dass „der verbindende und versöhnende Charakter solcher Veranstaltungen respektiert werden sollte“. Außerdem wird „der unschätzbare Beitrag der olympischen und paralympischen Bewegung zur Etablierung des Sports als einzigartigem Mittel zur Förderung von Frieden und Entwicklung“ bekräftigt.

„Mit der Verabschiedung dieser Resolution unterstützt die UN-Generalversammlung auch die übergreifende Aufgabe der Olympischen und Paralympischen Spiele, eine verbindende Kraft zu sein, die die ganze Welt im friedlichen Wettbewerb und ohne jegliche Diskriminierung zusammenbringt“, sagte der IOC-Präsident.

Er fuhr fort: „Das IOC ist sehr dankbar, dass in dieser Resolution ausdrücklich hervorgehoben wird, dass internationale Sportereignisse im Geiste des Friedens und ohne jegliche Diskriminierung organisiert werden sollten, und dass insbesondere der verbindende und versöhnende Charakter dieser Veranstaltungen respektiert werden sollte. Wir können diese verbindende Aufgabe nur erfüllen, wenn die Olympischen und Paralympischen Spiele über alle politischen, kulturellen und sonstigen Unterschiede stehen. Dies ist nur möglich, wenn die Olympischen Spiele politisch neutral sind und nicht zu einem Instrument zur Erreichung politischer Ziele werden. Wir begrüßen daher die eindeutige Unterstützung der UN-Mitgliedstaaten für die politische Neutralität des IOC und die Autonomie des Sports, wie sie in der Resolution zum Ausdruck kommt.“

Die Resolution wurde auf der 77. Session der UN-Generalversammlung im Konsens aller UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Dies ist angesichts der aktuellen politischen Spannungen bemerkenswert, da sowohl Russland als auch die Ukraine an diesem Konsensus beteiligt sind.

Die Sitzung wurde vom Präsidenten der UN-Generalversammlung, Csaba Kőrösi, geleitet. Er sagte in seiner Eröffnungsrede: „Wenn wir etwas verändern und die Welt umgestalten wollen, müssen wir den Sport und die Sportler in unsere Arbeit einbeziehen. Wo Politik und Ideologie spalten und zu Feindseligkeit und Trennung führen können, bringt der Sport die Menschen im friedlichen Wettbewerb zusammen. Er hat die Fähigkeit, ethnische und andere Schranken zu überwinden, Diskriminierung zu bekämpfen und Konflikte zu entschärfen. Sport ist eine Plattform zur Bekämpfung einiger der größten Gefahren, denen die Welt heute ausgesetzt ist.“

Weiterhin erklärte er: „Ich ermutige alle Mitgliedstaaten, den verbindenden Geist des Sports und der Olympischen Bewegung zu bewahren. Es ist für die Welt weitaus vielversprechender, wenn die Nationen auf den Sportplätzen miteinander wetteifern als auf den Schlachtfeldern. Ersteres macht uns edler und stärker, letzteres hinterlässt Tod und Verwüstung. Ja, wir leben in einer unbeständigen Welt mit tiefen Spaltungen. Dennoch sollten der Sport und seine Organisationen meiner Meinung nach integrativ bleiben. Wir sollten nicht vergessen, dass es viel wünschenswerter ist, bewaffnete Konflikte statt der Zusammenarbeit zu beenden. Sport ist für viele von uns eine solide gemeinsame Basis, aber es geht auch um Willenskraft und Ausdauer.“

Der Vertreter Monacos, das den Co-Vorsitz der Gruppe der Freunde des Sports bei den Vereinten Nationen innehat, sagte in seiner Rede: „Ich möchte auch die Rolle des Internationalen Olympischen Komitees, die Olympische Agenda 2020+5, die Olympism365-Strategie und die Bemühungen des IOC, klimaneutral zu werden, würdigen. Die Ziele und Werte des IOC und der Vereinten Nationen sind aufeinander abgestimmt. Dies war noch nie so wahr wie heute, und die von IOC-Präsident Thomas Bach verkündeten Botschaften des Friedens und der Solidarität sind konform mit ähnlichen Botschaften von UN-Generalsekretär António Guterres. Als er (Thomas Bach) eingeladen wurde, vor den Staats- und Regierungschefs der G20 in Bali zu sprechen, bekräftigte Präsident Bach die Neutralität des Sports und die verbindende Aufgabe des Sports, des IOC und der Olympischen und Paralympischen Spiele. Er wiederholte auch zwei Schlüsselbotschaften: Die Welt braucht mehr Solidarität, und wir müssen dem Frieden eine Chance geben.“

Die nun verabschiedete UN-Resolution trägt den Titel „Sport as an enabler of sustainable development” (Sport als Ermöglicher für nachhaltige Entwicklung) und unterstützt die übergeordnete Aufgabe der Olympischen und Paralympischen Spiele, eine verbindende Kraft zu sein, die die Welt im friedlichen Wettbewerb ohne jegliche Diskriminierung zusammenbringt. Der Bericht wurde im Rahmen der Diskussion über den Zweijahresbericht des UN-Generalsekretärs mit dem Titel „Sport: Catalyst for a Better, Stronger Recovery“ vorgelegt, der einen Überblick über die Fortschritte bei der Umsetzung des UN-Aktionsplans für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden in den vergangenen zwei Jahren gibt und darlegt, wie der Sport als wirksames Instrument zur Wiederherstellung der Solidarität und zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) optimal genutzt werden kann.

Weiterhin heißt es in der Resolution:

Sie unterstützt „die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit des Sports sowie die Aufgabe des Internationalen Olympischen Komitees, die Olympische Bewegung zu führen“.

Sie bekräftigt „den unschätzbaren Beitrag der olympischen und paralympischen Bewegung zur Etablierung des Sports als einzigartigem Mittel zur Förderung von Frieden und Entwicklung, insbesondere durch das Ideal des Olympischen Friedens“.

Sie erkennt die Olympische Charta an.

Sie erkennt an, dass der Sport „die Macht hat, Wahrnehmungen, Vorurteile und Verhaltensweisen zu verändern sowie Menschen zu inspirieren, ethnische und politische Barrieren zu überwinden, Diskriminierung zu bekämpfen und Konflikte zu entschärfen“.

Sie ermutigt „alle maßgeblichen Akteure, den Einsatz des Sports als Mittel zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung hervorzuheben und voranzutreiben“ [...] und „soziale Eingliederung, Konfliktvermeidung und Friedenskonsolidierung“ zu erleichtern.

Sie erkennt die Empfehlungen im Bericht „Harnessing the Power of Sport for Development and Peace: Recommendations to Governments from the Sport for Development and Peace International Working Group“ an und ermutigt die UN-Mitgliedstaaten, „diese Empfehlungen umzusetzen und weiterzuentwickeln“.

Sie bekräftigt und erkennt „den wachsenden Beitrag des Sports zur Verwirklichung von Entwicklung und Frieden“ an.

Das Dokument spiegelt die große Anerkennung wieder, die der Sport in der heutigen Gesellschaft genießt. Auch die Vereinten Nationen haben den Sport in ihrer wegweisenden 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung als „wichtigen Ermöglicher“ anerkannt.

IOC-Mitglied Luis Alberto Moreno, der seit 2019 Ständiger Beobachter des IOC bei den Vereinten Nationen ist, sagte in einer Rede im Namen von IOC-Präsident Thomas Bach: „Erlauben Sie mir, den Mitgliedstaaten der Generalversammlung der Vereinten Nationen den aufrichtigen Dank und die Dankbarkeit der gesamten Olympischen Bewegung für die Verabschiedung der Resolution ‚Sport as an enabler of sustainable development‘ auszusprechen. Die Einigkeit und der Konsens aller UN-Mitgliedsstaaten zu dieser Resolution sind eine weitere Ermutigung für die gesamte olympische und sportliche Gemeinschaft, sich weiterhin dafür einzusetzen, die Welt durch Sport zu einem besseren Ort zu machen.“

Die Resolution der UN-Generalversammlung sei das jüngste Beispiel von zahlreichen weiteren Erklärungen, in denen sich die internationale Gemeinschaft hinter die verbindende Mission und die politische Neutralität des Sports gestellt habe, erklärte Moreno.

Auf dem jüngsten G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs hatte der Vorsitzende der G20, Indonesiens Präsident Joko Widodo, seine Unterstützung für die politische Neutralität des Sports zum Ausdruck gebracht und gleichzeitig die verbindende Kraft der Olympischen und Paralympischen Spiele betont. Unterstützung kam auch von Emmanuel Macron, dem Präsidenten Frankreichs. Paris wird 2024 der nächste Gastgeber der Olympischen und Paralympischen Spiele sein: „Sport sollte nicht politisiert werden“, hatte er gesagt und war fortgefahren: „Ich weiß nicht, in welchem geopolitischen Kontext die Olympischen Spiele, die wir 2024 in Frankreich erleben werden, stattfinden. Aber solche Großveranstaltungen sollen Athleten aus allen Ländern, manchmal auch aus Ländern, die sich im Krieg befinden, die Möglichkeit geben, ihren Sport zu leben. Durch den Sport Wege zu finden, um zu diskutieren, auch wenn die Menschen nicht mehr miteinander reden können – ich denke, das sollte bewahrt werden.“

Luis Moreno sagte vor der UN-Generalversammlung: „Angesichts des Krieges in der Ukraine, ist die Unterstützung für unsere Mission gerade jetzt wichtig. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine verstößt in eklatanter Weise gegen die Resolution zum Olympischen Frieden und damit gegen die Olympische Charta. Umso mehr müssen wir uns mit aller Entschlossenheit und mit ganzem Herzen für unsere verbindende Mission einsetzen. In diesem Zusammenhang ist die breite Unterstützung für unsere olympische Friedensmission, wie sie in der heute angenommenen Resolution zum Ausdruck kommt, eine hoffnungsvolle Botschaft in dunklen Zeiten. Sie spiegelt unsere Überzeugung wieder, dass wir die vielfältigen Herausforderungen, mit denen die Menschheit derzeit konfrontiert ist, nur gemeinsam, in Frieden und Solidarität, bewältigen können.“

Er schloss seine Ausführung mit den Worten: „In Partnerschaft mit Ihnen und auf der Grundlage unserer Grundsätze der politischen Neutralität werden wir den Beitrag des Sports, wie in dieser Resolution gefordert, weiter stärken. Wir werden diese Entschließung und Ihren Zuspruch bei unseren derzeitigen und künftigen Überlegungen und Maßnahmen in vollem Umfang berücksichtigen. Und wir freuen uns darauf, Ihnen im nächsten Jahr über die erzielten Fortschritte zu berichten.“

Das IOC hat seit 2009 den Status eines ständigen Beobachters bei den Vereinten Nationen.

Olympische und paralympische Künstler zur Teilnahme am „Olympian Artists programme“ für Paris 2024 eingeladen

Bei den Olympischen Spielen Paris 2024 wird es erneut ein Programm für olympische und paralympische Künstlerinnen und Künstler („Olympian Artists programme“) geben. Olympische und paralympische Athleten sind eingeladen, ihr Lebenswerk als Sportler und Künstler auf einer globalen Plattform zu präsentieren. Es ist offen für professionelle Künstler genauso wie für Amateure, für noch aktive Athleten genauso wie für Athleten am Ende ihrer sportlichen Karriere. Hier kann man sich für das Programm registrieren.

Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit der World Olympian Association erstmals für die Olympischen Winterspiele PyeongChang 2018 ins Leben gerufen und bietet einer ausgewählten Anzahl von olympischen und paralympischen Athleten die Möglichkeit, während und zwischen den Olympischen Spielen neue Kunstwerke zu präsentieren, in denen sie ihre Erfahrungen bei den Spielen und die zeitlosen Olympischen Werte kreativ darstellen.

Bei den Olympischen Spielen Tokio 2020 gab es im Rahmen der Olympischen Agora eine Gruppenausstellung mit Werken olympischer Künstler. Unter dem Titel „The Noren Curtains“ wurden in der U-Bahn-Station Mitsukoshimae in Tokio 30 neue Werke von fünf olympischen und einem paralympischen Athleten aus den Bereichen Fotografie, Malerei, Graffiti und Grafikdesign gezeigt.

Bei den Olympischen Winterspielen Peking 2022 stellte das Programm sieben Olympioniken und ihre Kunstwerke in Form von Malerei, Grafikdesign, Kunstfotografie und chinesischer Pinselmalerei vor.