News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

Training am Olympiastützpunkt Niedersachsen, Foto LSB

- LSB für Grundsatzdebatte über Spitzensport

Die Landessportbünde haben sich auf ihrer Ständigen Konferenz am 23. September für eine Grundsatzdebatte über den Spitzensport ausgesprochen. In dem Papier werden diese Erwartungen formuliert:

  • "Die künftige Leistungssportförderung muss stärker dort ansetzen, wo unmittelbar mit Athleten*innen gearbeitet wird.
  • Deshalb muss die Leistungssportförderung, die derzeit hauptsächlich auf Strukturen und Maßnahmen von Verbänden und Stützpunkten abzielt, um eine direkte Vereinsförderung erweitert werden.
  • Es wird ein flächendeckender Ausbau der Zusammenarbeit von Sportvereinen mit Schulen benötigt. Dafür müssen die Schulministerien der Länder vor allem an den Grundschulen Sport als Unterrichtsfach und Kooperationsinhalt deutlich aufwerten.
  • Die immer stärkere Ausdifferenzierung von Systembestandteilen des Leistungssports mit eigenen Konzepten und Steuerungsmodellen muss beendet werden.
  • Die Spitzenverbände sollten sich insoweit mehr als „Ermöglicher“ und weniger als Steuerer begreifen. Die Potenziale der Sportvereine, der Landesfachverbände, der Landessportbünde und der Bundesländer sind konsequenter zu integrieren.
  • Es ist zeitnah ein klarer Prozess mit dem Ziel der Rollenklärung zu beginnen. DOSB und BMI müssen klären, ob der DOSB künftig eine Entscheidungsrolle bei der Mittelvergabe in der Leistungssportförderung erhalten soll oder nicht. Ein Mehr an Verantwortung für den DOSB ist aus Sicht der Landessportbünde die beste Option und müsste mit einer entsprechenden Zielvereinbarung zwischen dem BMI und dem DOSB einhergehen. Das würde Entscheidungswege verkürzen und die Potentiale des deut- schen Sports, eigenverantwortlich für mehr leistungssportliche Erfolge zu sorgen, stärken. Ob die dann entstehende Rolle für den DOSB innerhalb des Vereins DOSB oder in einer ausgegliederten Gesellschaft umgesetzt würde, wäre zweitrangig.
  • Wenn wir nicht in einer stetig steigenden Zahl von Sportarten/-disziplinen im Weltmaßstab zurückfallen wollen, ist eine Konzentration der vorhandenen Mittel auf weniger Sportarten/-disziplinen unabdingbar – und zugleich ist eine Diskussion über eine Grundförderung für weniger erfolgreiche Sportarten und nicht-olympische Disziplinen zu führen. Das erfordert eine vom DOSB geführte ergebnisoffene Diskussion innerhalb des Sports, mit der Politik und der Öffentlichkeit.
  • Es gibt einen breiten Konsens im deutschen Sport darüber, dass keine Erfolge um jeden Preis gewollt sind. Gemeinsames Ziel ist ein humaner und manipulationsfreier Leistungssport. Das darf aber nicht dazu führen, dass nur noch vorgeblich Spitzensport gefördert wird, man aber von vornherein ein Verpassen des Weltmaßstabs akzeptiert. Dies sollte nicht unser Leitbild sein und hierzu sollte man sich im DOSB erneut und verstärkend verständigen."

Der vollständigen Text  findet sich hier:

https://www.lsb.nrw/fileadmin/global/media/Downloadcenter/Spitzensport/2022-09-23_Beschluss_der_Konferenz_der_Landessportbuende_zur_Leistungssportentwicklung.pdf