News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

- Jahresempfang des nds. Sports

Traditionell standen die Auszeichnungen mit der Niedersächsischen Sportmedaille im Mittelpunkt des gemeinsamen Jahresempfangs der Landesregierung und des LSB.

Vor Gästen aus Sport, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft trug der LSB-Präsident zudem zentrale sportpolitische Forderungen vor.

Sport macht schlau!

Nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag des NDR zählen die Themen Bildung, Schule und Ausbildung zu den zentralen Problemen der Menschen in Niedersachsen (s.a. HAZ 8. September 2017). Für den LandesSportBund (LSB) Niedersachsen als größtem nonformalen Bildungsträger forderte LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach eine stärkere Berücksichtigung des Sports in der Debatte, denn: „Bildung braucht Bewegung. Wer Sport macht, lernt – sein Leben lang!“.

Sportförderung

Anlässlich des 41. Landessporttages am 19. November 2016 hatte der LSB eine Resolution verabschiedet, in der als Folge der DOSB-Spitzensportreform u.a. die volle Finanzierung von 50 Stellen für Trainerinnen und Trainer gefordert wird. Eine weitere Forderung bezieht sich auf die niedersächsischen Leistungszentren und die verbandseigenen Sportschulen: Die Leistungszentren der Landesfachverbände und das Sportleistungszentrum der Landeshauptstadt Hannover sind für den Spitzensport und den Olympiastützpunkt Niedersachsen die unverzichtbare Basis. Diese weisen aktuell bereits einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Rechnet man diesen zusammen mit den notwendigen Sanierungskosten für überregionale verbandseigene Sportschulen, ergibt sich ein sehr hoher Sanierungsstau, der allein dem LSB mehr als 10 Millionen Euro abverlangt.

Dr. Umbach erwähnte beispielhaft das Sportleistungszentrum Hannover: „Die Kosten für die notwendigen geplanten Sanierungsmaßnahmen am  Sportleistungszentrum Hannover betragen nach Gesprächen mit der Landeshauptstadt Hannover in der letzten Woche voraussichtlich rund 12 Millionen Euro. Da der LSB mit 36 % an diesen Kosten beteiligt ist, ist die Erwartung der Landeshauptstadt Hannover, dass der LSB mehr als 4 Millionen Euro bereitstellt. Dazu ist der LSB nicht in der Lage.“

Aus Sicht des LSB ist eine besondere Förderung durch das Land notwendig, damit z. B. auch mögliche Bundesmittel überhaupt beantragt werden können.

Dr. Umbach kündigte an, mit der neuen Landesregierung ab November Gespräche über die Forderungen der Resolution des 41. Landessporttages mit dem Ziel einer erhöhten Sportförderung ab 2019 zu führen. „Die Steuereinnahmen des Landes Niedersachsen haben mit 23,4 Milliarden Euro 2016 Höchststände erreicht. Der Landeshaushalt 2016 hat mit einer hohen schwarzen Zahl abgeschlossen. Es ist Geld für Investitionen in die Zukunft vorhanden – und der Sport ist so eine Zukunftsinvestition!“, sagte der LSB-Präsident.

Niedersächsische Sportmedaille

Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der Präsident des LandesSportBundes Niedersachsen Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach nahmen die Ehrungen für die Niedersächsische Sportmedaille 2017 vor. Die Niedersächsische Sportmedaille ist die höchste sportliche Auszeichnung des Landes. Seit Anfang 2017 entscheidet eine Jury aus acht Mitgliedern über die Preisträger.

Auszeichnungen

Für ihre sportlichen Leistungen wurden ausgezeichnet die Nachwuchssportlerin Anna-Lena Freese (Leichtathletik, FTSV Jahn Brinkum), Handbikerin Christiane Reppe (GC Nendorf), Fußballerin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg), die Kanurennsportlerin Sabrina Hering (Hannoverscher Kanu-Club von 1921) und die beiden Nachwuchssportler Judoka Pauline Starke (Judo Team Hannover) und Tischtennisspieler Tobias Hippler (TuS Celle).

Für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wurden Helga Brun (TSV Eintracht Gillersheim), Dagmar Janßen (TSV Uesen), Richard Schimmöller (Sporthilfe und Sportstiftung Emsland) und Volker Radtke (Hannoverscher Yacht-Club).

Als Vereine geehrt wurden der SSC Dodesheide, der MTV Engelbostel-Schulenburg, VfB Fallersleben und TSC Walsrode.

Der erstmals verliehene Preis des Ministerpräsidenten ging an den Kunstturner Andreas Toba (TK Hannover).

Stellungnahme

Der LandesSportBund Niedersachsen hat beim Jahresempfang aus aktuellem Anlass eine Stellungnahme zur Aktion des Vereinsvorsitzenden des TuS Ebstorf abgegeben. Er hatte ein Wahlplakat der AfD mit dem Text :„Neue Deutsche?“ Machen wir selber.“ , das vor der Vereins-Geschäftsstelle angebracht war, abgenommen.

„Der Sport ist ein ganz wesentlicher Faktor für den Erhalt und auch den Ausbau der Lebensqualität unserer Gesellschaft. Der Sport im Verein bietet besondere Erfahrungen in Gemeinschaft auf der Basis von gegenseitigem Respekt und Toleranz. Der LandesSportBund Niedersachsen fühlt sich allen Zielgruppen unserer Gesellschaft verpflichtet, die die Freude am Sporttreiben für sich entdeckt haben oder auf der Suche danach sind. Unsere Sportvereine sind die Orte, an denen Menschen ihr Bedürfnis nach Nähe, Überschaubarkeit und sozialer Anerkennung erfahren und leben können. Deshalb wird Sport im Verein zu Recht als ein Stück soziale Heimat erfahren. In der LSB-Satzung haben wir diese im Leitbild verankerte Haltung so zusammengefasst: „Der LSB vertritt die Grundsätze religiöser, ethnischer und weltanschaulicher Toleranz.“

Der Vereinsvorsitzende wusste und auch der LSB weiß, dass dies eine Straftat ist.

Der LSB teilt mit ihm aber die Empörung über diesen Text, der in dieser Form eben ausgrenzend ist und nicht dem Selbstverständnis des LSB entspricht. Der LSB ist mit seinen vielfältigen sozialen Projekten in vielen Sportvereinen präsent, die Menschen unterschiedlicher Herkunft aufnehmen und mit ihnen gemeinsam Sport treiben wollen. Dazu müssen auch Diskussionen geführt werden, denn gelingendes soziales Miteinander kann nur dort nachhaltig entstehen, wo wir bereit sind, unsere Bilder im Kopf von Anderen und unsere Vorurteile in Frage zu stellen. In diesem Sinne dankt der LSB all denjenigen, die sich für interkulturell offene Sportvereine engagieren. Der LSB unterstützt sie und ruft zudem dazu auf, sich kritisch-konstruktiv auch mit denjenigen auseinander zu setzen, die anderer Meinung sind. Und weil der LSB jegliche Form von Gewalt verurteilt, setzt er auf fairen Meinungsaustausch, der die Unversehrtheit der Menschen wahrt. Vollkommen inakzeptabel ist es jedoch, dass der Vereinsvorsitzende jetzt Morddrohungen – auch gegen seine Familie – erhält. Der LSB ruft alle auf, mit einzutreten für Solidarität und Toleranz und gegen Gewalt und Intoleranz.“

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