Oliver Kahn holt den Titel-Hattrick, Rubenbauer für sein Lebenswerk geehrt
Von Heiko Ostendorp
Die Gewinner des Deutschen Sportjournalistenpreises: Oliver Kahn (l. mit seiner Frau Svenja), der den Preis als bester Sportexperte erhielt, TV-Legende Gerd Rubenbauer (Lebenswerk), Frank Buschmann (bester Sportkommentator, mit Freundin Lisa Heckl) und Sportbuzzer-Geschäftsführer Marco Fenske (Sonderpreis für die Kampagne #GABFAF) Fotos: Axel Heimken/dpa
Hamburg. Rauschende Party an der Elbe: Am Montag ist im Hamburger Grand Elysée-Hotel zum achten Mal der Deutsche Sportjournalistenpreis vergeben worden. Unter den Gewinnern war erstmals auch der Sportbuzzer. Das Portal der Madsack Mediengruppe, zu der auch diese Zeitung gehört, wurde mit dem Sonderpreis ausgezeichnet – „für herausragendes Engagement bei der Förderung des Amateurfußballs“.
„Uns allen muss daran gelegen sein, den Fußballamateuren ein Gehör zu geben“, sagte Matthias Killing. Der Moderator des Abends hielt auch die Laudatio. Es gehe darum, „Missstände aufzuzeigen, Vereine und Sponsoren zusammenzubringen. Zu unterstützen, zu helfen. Es geht um Wertschätzung. Eine Sportplattform hat sich genau dies mit der neuen Kampagne zur Aufgabe gemacht“. Ein Leitsatz, der besonders in Erinnerung bleibe, laute: Amateure verdienen keine Millionen. Amateure verdienen Respekt.
Unter dem Hashtag #GABFAF gründete der Sportbuzzer das „Gemeinsame Aktionsbündnis zur Förderung des Amateurfußballs“. #GABFAF möchte für den kleinen Fußball kämpfen, Probleme benennen und Hilfe vermitteln. „Innerhalb kürzester Zeit ist eine Bewegung entstanden, der sich immer mehr Menschen, auch viele Prominente, angeschlossen haben – das freut uns außerordentlich“, sagte Sportbuzzer-Geschäftsführer Marco Fenske, der den Preis stellvertretend für sein Team entgegennahm. „Mit dieser Initiative scheinen wir einen Nerv getroffen zu haben.“ Zu den Unterstützern von #GABFAF gehören Weltmeister Roman Weidenfeller, Nationalspieler Lars Stindl und Sky-Kommentator Wolff Fuss.
Beim Gala-Event in Hamburg begrüßten Veranstalter Sören Bauer und Moderator Killing viele namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Medien. Wie alle zwei Jahre wählten Deutschlands Spitzenathleten die besten Sportberichterstatter und -publikationen – dies ist weltweit einzigartig.
Mit dem Preis für sein Lebenswerk wurde der langjährige ARD-Sportmoderator und -kommentator Gerd Rubenbauer geehrt. Rubenbauer, der von 14 Olympischen Spielen berichtete, hielt einen flammendes Plädoyer für den Erhalt des olympischen Gedankens und kritisierte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, scharf: „Er ruiniert die olympische Idee, und auf diese Idee lasse ich nichts kommen.“ Der TV-Legende missfallen vor allem die Vergabekriterien der Spiele, so sei beispielsweise München im Zuge der Bewerbung um die Winterspiele „Knebelverträge“ vorgelegt worden.
Als bester Sportexperte und zum dritten Mal in Folge wurde Torwartlegende Oliver Kahn ausgezeichnet, der bei seiner Dankesrede betonte: „So einfach wie es aussieht, ist es dann doch nicht.“ Als er während der Fußballweltmeisterschaft 2014 vier Wochen auf einem Balkon an der Copacabana gesessen habe und Mehmet Scholl ihm jeden Abend den Fußball erklären wollte, „das war auch nicht nur Vergnügen“, scherzte Kahn. Zu seiner Zukunft als ZDF-Experte sagte er mit einem Augenzwinkern: „Was kommt noch, wenn man so einen Preis öfter gewonnen hat? Zinedine Zidane hat ja auch erstmal etwas anderes gemacht und ist dann zurückgekommen.“
Als bester Sportmoderator wurde Matthias Opdenhövel (ARD) ausgezeichnet, Frank Buschmann (Sky) kürten Deutschlands Spitzensportler zum besten Sportkommentator. Für die beste Sportinternetberichterstattung wurde sporttotal.tv ausgezeichnet, bester Newcomer wurde Julius Brink für „Ran“.
Text : Hannoversche Allgemeine Zeitung 26. März 2019
Foto: Axel Heimken/dpa Sportbuzzer-Geschäftsführer Marco Fenske