Leistungssportkonferenz NORD. Nachwuchsleistungssport 2040 – wie gehen wir es an?
Wie sieht der Nachwuchsleistungssport im Jahr 2040 aus? Welche Herausforderungen zeichnen sich ab, und wie können wir ihnen heute schon begegnen? Diese Fragen standen im Zentrum einer länderübergreifenden Veranstaltung im Haus des Sports in Hamburg, zu der die Landessportbünde aus Bremen, Hamburg, Niedersachsen und der Landessportverband Schleswig-Holstein eingeladen hatten.
Auch der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen war mit Vertreter*innen vor Ort – und brachte sich mit einem klaren Blick auf die regionalen Gegebenheiten engagiert in die Diskussionen ein.
Der Tag begann mit einer Begrüßung durch Daniel Knoblich, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportbundes, und einem Impulsvortrag von Dr. Marc Calmbach vom renommierten SINUS-Institut. Er beleuchtete die Lebenswelten Jugendlicher und stellte anschaulich dar, wie Sport jugendliche Zielgruppen (wieder) besser erreichen kann. Anschließend diskutierten Fachleute in einer Podiumsrunde darüber, wie sich der Nachwuchsleistungssport langfristig zukunftsfest aufstellen lässt.
Konkrete Ansätze in Workshops
Der Nachmittag stand im Zeichen aktiver Beteiligung: In verschiedenen Workshops wurde erarbeitet, welche Anforderungen künftig an Trainer*innen, Schulen sowie Vereine und Verbände gestellt werden.
Gerade aus niedersächsischer Sicht wurde dabei eines deutlich: Die Rahmenbedingungen für Nachwuchsleistungssportler*innen müssen verbessert werden. In vielen Schulen des Landes ist die sportliche Infrastruktur stark verbesserungswürdig – in ländlichen Regionen teilweise sogar dramatisch. Ohne moderne Sportstätten, eine engere Zusammenarbeit mit Vereinen und qualifiziertes Personal lässt sich sportliche Entwicklung kaum realisieren.
Besonders betont wurde auch die zentrale Rolle der Trainer*innen. Sie sind für junge Athlet*innen nicht nur eine sportliche Begleitung, sondern auch wichtige Vertrauenspersonen mit Bildungsauftrag. Ihre gesellschaftliche Anerkennung und Weiterqualifikation müssen deutlich gestärkt werden – sowohl finanziell als auch strukturell.
Was es jetzt braucht – Impulse auch aus Niedersachsen
Die Workshops zeigten deutlich: Es braucht mehr Ressourcen – personell wie finanziell – und eine bessere Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt. Vereine in Niedersachsen berichten immer wieder, dass gute Konzepte an der praktischen Umsetzung scheitern. Auch die Zusammenarbeit mit den Schulen muss dringend weiterentwickelt werden – gerade in Hinblick auf den verpflichtenden Ganztag ab dem kommenden Jahr.
Für den LSB Niedersachsen ist klar: Nachwuchsleistungssport darf kein Zufallsprodukt sein. Politik, Gesellschaft und Sportorganisationen müssen gemeinsam dafür sorgen, dass junge Talente die Förderung erhalten, die sie verdienen – unabhängig von Herkunft, Wohnort oder Vereinszugehörigkeit.
Fazit und Ausblick
Das Resümee der Veranstaltung war eindeutig: Wenn der Nachwuchsleistungssport auch 2040 noch eine tragende Säule des gesellschaftlichen Lebens in Niedersachsen und darüber hinaus sein soll, müssen jetzt die Weichen gestellt werden.