News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

Editha Westmann, Valeria Sablina , Anastasija Pissetski und Reinhard Rawe Foto: Roland Schneider | Bilderraum Fotostudio

- Preisverleihung „Angekommen!“

Der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe hat im Rahmen der dritten Preisverleihung „Angekommen!“ der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler zwei junge Frauen ausgezeichnet, die bei der Lüneburger Sportvereinigung von 1913 ein Integrationsprojekt für Flüchtlings- und Migrantenkinder sowie die Kindertanzgruppe „Randevu“ leiten.

Aus der Rede von Reinhard Rawe:

" Frau Pissetski und Frau Sablina kommen gebürtig aus Kasachstan. Beide engagieren sich seit vielen Jahren in der Lüneburger Sportvereinigung von 1913 e.V. (LSV). Gemeinsam leiten sie ein Integrationsprojekt für Flüchtlings- und Migrantenkinder sowie die Kindertanzgruppe „Randevu“. Ihre Leidenschaft gilt dem Tanzen und insbesondere der Organisation von Tanzveranstaltungen wie dem „Wintermärchen“ und den Sommerfestivals bei der LSV.

Frau Ananstasija Pissetski kommt 2002 im Alter von 15 Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland. 2004 macht sie den Hauptschulabschluss, 2006 folgt der erweiterte Realschulabschluss. Tanzen hat Tradition in ihrer Familie. Bereits ihre Mutter und Großmutter waren Tanzlehrerinnen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Frau Pissetski 2006 bis 2007 beim MTV Treubund Lüneburg eine Ausbildung zur Tanzlehrerin absolviert und erfolgreich abschließt. 2016 bis 2019 folgt die Weiterbildung zur Fachfrau für Systemgastronomie.

Frau Valeria Sablina kommt bereits 1999 in ihrem ersten Lebensjahr nach Deutschland. Erfolgreich legt sie 2017 ihre Abiturprüfung ab und macht derzeit eine Ausbildung zur Kauffrau für Groß und Außenhandelsmanagement.

Beiden gemeinsam ist nicht nur ihre Herkunft Kasachstan, ihre Leidenschaft für das Tanzen und ihr ehrenamtliches Engagement, sondern auch ihre Erfahrungen und ihre Werte.

Der Sportverein ist beiden eine zweite Familie geworden. Beide sehen sich berufen, durch ihr Ehrenamt ihr Können und ihr Wissen an Kinder weiterzugeben. Sie sehen die Sprache und die Auseinandersetzung mit der Kultur ihrer neuen Heimat als Schlüssel für eine erfolgreiche Integration. Und beide äußern einen Wunsch. Den Wunsch, dass die Aufklärung und die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Aussiedler und Spätaussiedler ihren Platz in den Lehrplänen unserer Schulen und weiteren Teilen der Gesellschaft findet. Die Heimat von Frau Pissetski und Frau Sablina ist Kasachstan – und ihre Heimat ist auch hier, bei uns in Niedersachsen. Das ist kein Widerspruch, sondern gelebte Realität."