News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

© LSB NRW / Bowinkelmann

- Sportfördergesetz: LSB fordert weniger Bürokratie und mehr Augenhöhe

Der LSB hat gemeinsam mit dem DOSB und mehr als 30 weiteren Sportorganisationen eine Stellungnahme zum aktuellen Referentenentwurf des Sportfördergesetzes beim Bundeskanzleramt eingereicht.

Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen hat gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und mehr als 30 weiteren Sportorganisationen eine Stellungnahme zum Ende Oktober veröffentlichten Referentenentwurf des Sportfördergesetzes eingereicht. Die vorab bereits geäußerte Kritik wird darin konkretisiert und erläutert, dazu gibt es klare Verbesserungsvorschläge in Bezug auf die Wahrung der Autonomie des Sports, das bislang fehlende Bekenntnis des Bundes zu seiner finanziellen Verantwortung für den Spitzensport, die nicht ausreichende Entbürokratisierung von Förderprozessen sowie die Sicherstellung der sportfachlichen Expertise und Beteiligung in der Spitzensportagentur.  

Der LSB-Vorstandsvorsitzende, Reinhard Rawe betont: „Die Autonomie des organisierten Sports in Niedersachsen und in Deutschland hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Sie ermöglicht es, sportfachliche Entscheidungen dort zu treffen, wo die Expertise liegt – im Sport selbst. Ein Sportfördergesetz sollte diesen Grundsatz klar unterstützen und gleichzeitig verlässliche Rahmenbedingungen schaffen. Wir werben dafür, dass die Balance zwischen staatlicher Verantwortung und selbstbestimmtem Handeln des Sports sorgfältig gewahrt bleibt. Nur so kann die Sportförderung in Deutschland nachhaltig und partnerschaftlich gelingen.“

Konkret fordern der LSB, der DOSB und und die unterzeichnenden Sportorganisationen:  

  • die Bekenntnisse zur Autonomie des Sports sowie zur finanziellen Verantwortung des Bundes für den Spitzensport wieder aufzunehmen.
  • den Stiftungsrat nicht wie im Entwurf von 18 auf fünf, sondern nur auf sechs Sitze zu verkleinern (3x Bund, 2x DOSB, 1x Länder). Zudem sollen die Zustimmungsvorbehalte des Bundeskanzleramtes konkretisiert und neu für den DOSB eingeführt werden, um das Prinzip von Checks and Balances wiederherzustellen und zu gewährleisten, dass in sportfachlichen Fragen Entscheidungen nur mit dem Sport getroffen werden können
  • Spielräume für die Entbürokratisierung auszunutzen, indem man u.a. die Festbetragsfinanzierung zur Soll-Vorschrift erklärt und Vergabeverfahren für die Verbände vereinfacht.
  • eine verbesserte materielle und soziale Absicherung von Athlet*innen zu gewährleisten.
  • eine Erhöhung der Vergütungen und eine Anhebung der Förderhöchstgrenzen, um Trainer*innen angemessen bezahlen zu können.
  • keine Vorfestlegung des Verfahrens zur Erfolgs- und Potentialermittlung durch PotAS, sondern eine ergebnisoffene Prüfung durchzuführen.
  • die Bundeswehr als zentralen Spitzensportförderer zu integrieren.

Zur vollständigen Stellungnahme