News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

Die Sozialen Talente aus Göttingen

- SSB Göttingen: Soziale Talente geehrt

Der Stadtsportbund Göttingen und die Sportjugend Göttingen haben auf dem Stadtsporttag zwölf Soziale Talente geehrt. Die Auszeichnungen wurde von Melanie Steinicke, stellv. Vorsitzende der Sportjugend Göttingen, Joachim Pförtner, geschäftsführender Vorsitzender des Stadtsportbundes Göttingen und Tom Wedrins, Bürgermeister der Stadt Göttingen, vorgenommen. Die Jugendehrung wird gefördert durch den Landessportbund Niedersachsen.

Soziales Talent Leo Löfke (ASC Göttingen)
Der 16-jährige Leo Löfke unterstützt regelmäßig seinen Übungsleiter Stephan Schoppe beim Karatetraining. Der jüngste der dieses Jahr geehrten Talente übernimmt dabei das Anfängertraining der kleineren Kinder. „Ich nehme gerne Herausforderungen an und engagiere mich gern“, so Löfke, der sich freut sich, wenn er sieht, wie die jungen Sportler Fortschritte machen. Das schönste Kompliment, so Löfke sei ihm von einem eigentlich eher etwas „aufbrausenden“ Kind nach dem Training angetragen worden, dass ihn fragte: „Übernimmst du einmal das Training, wenn Stephan in Rente geht“, berichtet der Karate-Übungsleiter schmunzelnd.

Soziales Talent Arno Sandau (ASC Göttingen)
Arno Sandau ist ebenfalls in der Karategruppe des ASC Göttingen aktiv. Als Sportler bereitet er sich gerade auf die Prüfung zum schwarzen Gurt vor und er liebt es, den Kindern sein Wissen weiterzugeben und zu sehen, wie sie sich als Karatekämpfer weiterentwickeln. Es sei ein schönes Gefühl, dass die Kinder so dankbar seien, so Arno. Besonders dann, wenn nach einem langen Training, bei dem man selber extrem kaputt sei, die Kinder nach dem bei den Karatekas üblichen disziplinierten Abgrüben, freuend auf ihn zu rennen. „Bei so viel Dankbarkeit bin ich einfach nur glücklich“, so der 17-Jährige.

Soziales Talent Jan Breitkreuz (ASC Göttingen)
Jan Breitkreuz ist dankbar für die „unfassbare tolle Zeit“, die er als Karatesportler im Verein erlebt hat und möchte als Dank etwas zurückgeben. Auch er unterstützt das Training seines Vorbildes Stephan Schoppe. Im Anfängerbereich unterrichte er auch Erwachsene und da komme es schon mal vor, dass diese seine detaillierten Bewegungsanweisungen anzweifeln, so Breitkreuz, aber wenn es dann beim Abgrüßen, bei dem sich alles Kämpfer der Gürtelfarbe nach aufstellen müssten, dann wisse eigentlich jeder, wo sein Platz sei, so der 17-Jährige selbstbewusst, der glücklich ist, den auch von ihm trainierten Kindern etwas geben zu können. Alle drei ausgezeichneten Karatekas unterstützten zudem noch bei Zelt- und Trainingslagern, fügt Breitkreuz ergänzend an und das Trio hätte auch gemeinsam jeden Tag in den Osterferien unter Anleitung ihres Trainers Stephan Schoppe für die nächste Gurtprüfung trainiert.

Soziales Talent Anja Bosold (LG Göttingen)
Anja Bosold trainiert seit fünf Jahren den Nachwuchs der LG Göttingen. Zudem ist sie als Jugendwartin im Verein aktiv und vertritt im Vorstand deren Interessen. Wilhelm Graeber, Vorsitzender der LGG, lobt die Studentin der Sportwissenschaften für ihr „akribisches und durchdachtes Nachwuchstraining“. „Und damit möchte ich  Sportlerinnen und Sportler zu Leistungen animieren und die LG als ein Aushängeschild für ambitionierte Leichtathleten machen“, so Bosold, die selber auf der Laufbahn als Sprinterin und ürHühHkd Hürdenläuferin aktiv ist. LG-Chef Graeber führt weiter aus, dass Bosold eine besonders wichtige Funktion an der Nahtstelle zwischen den zahlreichen Trainingsgruppen und dem Vereinsvorstand souverän ausfülle und auf beiden Seiten großes Vertrauen genieße. Die 23-Jährige genießt selber die Momente auf Wettkämpfen, wenn sie sieht, wie das Training bei den ihr anvertrauten Leichtathleten fruchtet. „Das bereitet Freude und Spaß zugleich“, so die Nachwuchstrainerin.

Soziales Talent Lara Hummel (Segler-Vereinigung Seeburger See)
Lara Hummel wurde von ihrer Trainerin Birgit Henke gefragt, ob sie beim Anfängerunterricht unterstützen können? Und Hummel hat es nicht bereut: „Jede Minute mit den Kindern gefällt mir und macht Spaß“. Hummel segelt mit ihnen auf dem Seeburger See im Teeny-Boot. Zudem arbeitet sie in den Gremien der Jugendarbeit und Ausbildung mit und hat im Winter hat Online-Unterricht initiiert und vermittelt den Kindern auch damit einen „tollen Zugang zum Segelsport“ so Jugendwartin Henke, die beobachtet, wie die 17-Jährige ihr Wissen kompetent weitergibt und den Anfängern Sicherheit im Boot vermittelt.

Soziales Talent Leonie Meinig (DLRG Ortsgruppe Göttingen)
Leonie Meinig hat bereits mit 17 Jahren den Rettungsschwimmschein erworben und unterstützt ihre Ortsgruppe nicht nur bei der sommerlichen Schwimmaufsicht am Wendebachstausee, sondern die stellv. Jugendwartin, die sich zudem auch noch als Schatzmeisterin um die Finanzen kümmert, organisiert auch Tagesveranstaltungen in den Heidepark oder betreut Kinderfreizeiten im „DLRG-Haus“ in Eckernförde. „Anfangs hatte ich dort bestimmte überschaubare Aufgaben, aber seit letztem Jahr hat man mich ins kalte Wasser geworfen und seitdem bin ich die Freizeitleiterin“, so Meinig mit einem Lächeln. Aber als Rettungsschwimmerin hält sie sich natürlich über Wasser und freut sich, wenn sie von Eltern hört, dass die Kinder noch tagelang nach der Freizeit von der tollen Woche berichten. Meinig absolviert gerade einen Kurs zur „1. Hilfe-Ausbilderin“ und wird neue Rettungsschwimmer dann demnächst im Verein anleiten. Jugendarbeit macht unfassbar Spaß und die DLRG ist für mich wie eine zweite Familie, bringt es die 25-Jährige auf den Punkt.

Soziales Talent Maja Reise (Turn- und Wassersportverein 1861)
Maja Reise hat bereits mit bereits mit 16 Jahren ihren Trainer in der Sportart Jiu Jitsu unterstützt und als dieser aus dem Verein ausschied, wie ganz selbstverständlich das Training und auch die Geschicke der Abteilung übernommen. Karl-Heinz Bsufka, 2. Vorsitzender der TWG 186, lobt die junge Trainerin als umsichtig und gewissenhaft und führt aus, dass die Mitgliederzahl in Majas Trainingsgruppe trotz der Corona-Pandemie gestiegen sei. Zudem habe Reise Nachwuchsleute motiviert, eine Jugendleiterausbildung zu absolvieren. Die 22-jährige Trainerin, die auch im erweiterten Vorstand der TWG 1861 aktiv ist, ist dann besonders stolz, wenn ihre Schützlinge die nächste Gurtprüfung geschafft hätten.

Soziales Talent Juliane Schuh (Nikolausberger SC)
Juliane Schuh lobt ihren Vorsitzenden Hartmut Seebach, der immer ansprechbar sei und unterstütze. Von ihrer Mutter sei sie zudem schon als Kind in der Sportart Badminton im NSC unterrichtet worden.  Folgerichtig übernahm Juliane unter diesen besonderen Rahmenbedingungen mit 20 Jahren ihre eigene Badmintongruppe mit 15 Kindern und Jugendlichen. Mittlerweile organisiert die für Kassel Calden in der Regionalliga spielende Fußballerin auch die jährlichen Schleifchenturniere, bei denen es Schuh wichtig sei, dass jedes Kind einen Preis bekomme. Sie fühle sich im familiären Verein wohl und es sei schön, den Kindern den Sport beizubringen, was sie glücklich mache, wenn sie Fortschritte sehe, so die ehemalige Freiwilligendienstlerin der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Göttingen. Die Badmintontrainerin die im Ehrenamt auch die Möglichkeit sieht, „einfach mal abzuschalten“. Beruflich ist Schuh auch dem Sport verbunden und organisiert für das Deutsche Jugendherbergswerk Klassenfahrten und Ferienfreizeit. „Da kommen mir die Vereinserfahrungen sehr zugute“, so die 28-Jährige.

Soziales Talent Fabian Schlüter (ASC Göttingen)
Fabian Schlüter wurde schon mit 13 Jahren Basketball-Schiedsrichter. „Das waren in der Jugend wichtige und herausfordernde Erfahrungen, wenn ich mit teilweise doppelt so alten Schiedsrichtern im Gespann unterwegs war, so der 25-Järige. Zudem war der Basketball-Enthusiat schon kurze Zeit später als Betreuer aktiv. „Die Mannschaft meiner jüngeren Schwester suchte einen Co Trainer“, benennt Schlüter die Initialzündung. Ab dem Zeitpunkt hätten die Geschwister aufgehört zu streiten, so der B-Lizenz-Inhaber mit einem Schmunzeln. Mittlerweile pfeift er die U16-Bundesligateams und war als Co-Trainer beim Aufstieg des Damenteams in die 2. Bundesliga im Team dabei. Auch Schlüter war als Freiwilligendienstler bei den Bundesliga-Basketballern der BG Göttingen im Einsatz.  Der Allrounder im Ehrenamt, wie ihn sein Verein bezeichnet, unterstützt zudem noch die Fachbereichsleitung Basketball und wird in der kommenden Saison die 1. Damenmannschaft in der 1. Regionalliga coachen.

Soziales Talent Leonie Wegmann (ASC Göttingen)
Leonie Wegmann freut sich besonders, wenn die von Ihr trainierten U6- und U8-Basketball-Kinder sie mit einem „hey Leo, tolles Training, bis nächste Woche“ verabschieden. Mittlerweile führt Wegmann, die als Referendarin mit dem Fächern Deutsch und Biologie im Einsatz ist, sogar Vierjährige an den Sport mit dem orangen Ball heran. Die angehende Lehrerin empfiehlt gerade für ihre Berufsgruppe ein Ehrenamt: „Man lernt, wie man sich durchsetzt, aber auch wie man vor einer Gruppe steht“. Im Rahmen eines dreimonatigen Studienprojektes habe sie vor sechs Jahren einem afghanischen Flüchtling Deutschunterricht gegeben, den die Basketballschiedsrichterin heute nach Projektende immer noch unterstützt. Und selbstverständlich hat sie den mittlerweile 18-Jährigen Omid in die Basketballabteilung des ASC integriert. Besonders habe sie sich über einen Sieg des von ihr gecoachten Teams im B-Finale beim internationalen Turnier im schwedischen Lund gefreut. „Wenn ich im Ehrenamt etwas weitergeben kann, mache ich das gern“, so die hilfsbereite Trainerin. Nur der Pokal vom Turniersieg in Lund ist davon ausgeschlossen und hat bei der 25-Jährigen einen Ehrenplatz im Regal.


Soziales Talent Tammo Freese (MTV Geismar)
Tammo Freese ist leidenschaftlicher Handballer, der sich unglücklicherweise mit 15 Jahren eine schwere Knieverletzung zuzog. Da er eine Zeit lang nicht mehr spielen konnte, entschloss er sich zum Glück mit 17 Jahren eine Handball-Übungsleiterlizenz zu absolvieren. Studienbedingt kam Fresse dann von Elmshorn nach Göttingen und schloss sich dem MTV Geismar an, ebenfalls ein Glücksfall. Dort spielt er von seiner Verletzung genesen nicht nur in der 4. Herrenmannschaft, sondern trainiert Kinder und Jugendliche in seiner Lieblingssportart. Zudem ist er als Betreuer während der Vereinsfreizeit aktiv. Während der Corona-Pandemie verlagerte er das Training nach draußen und hielt den Sportbetrieb unter den jeweiligen Coronaregeln aufrecht. Die Atmosphäre beim MTV Geismar sei „top“ und der 22-Jährige fügt schmunzelnd hinzu, dass er auch manchmal über die ihm anvertrauten Schützlinge innerlich lachen müsse, denn derweil die jungen Sportler sich während des Trainings noch mit „wir mögen dich nicht mehr, weil es heute so anstrengend war“ beschweren, würden sie dann doch zum Ende der Stunde zu ihm stürmen und voller Begeisterung fragen „wann ist das nächste Training?“

Soziales Talent Mattis Kaiser (MTV Geismar)
Mattis Kaiser hat eigentlich keine Zeit mehr, um sich um das Training seiner Handball-E-Jugend zu kümmern. „Aber ich kann damit einfach nicht aufhören“, lacht der 23-jährige Maschinenbau-Student. Beim MTV Geismar fühlt er sich „einfach angekommen“ und gibt gerne etwas zurück. Als jemand für die Pass-Stelle gesucht wurde, habe er sich bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. „Aber zu meinen Bedingungen“, fügt der Handballer hinzu. Kaiser digitalisierte das Passwesen. „Jetzt habe ich alles auf einer Festplatte, einen Papierordner gibt es nicht mehr“, führt der Handballer aus.  Zudem könne er so auf dem digitalen Wege am Freitag ein Dokument auf den Weg bringen und schon für das Wochenende die Spielberechtigung für den jeweiligen Sportler erhalten. Er könne sich noch gut erinnern, wie nervig es sei, auf Passdokument zu warten und das Spiel von der Bank beobachten zu müssen. Für 250 aktive Handballer kümmert sich Kaiser um Spielgenehmigungen, Neuanträge und Vereinswechsel. Neben dieser administrativen Tätigkeit sei er zudem sehr froh, dass er gefragt worden sei, die E-Jugend zu trainieren, denn die strahlenden Gesichter der Kinder seien eine tolle Belohnung, so der Sportler, der als „Eigengewächs“ im Verein groß geworden ist und seinen Platz im Ehrenamt gefunden hat.

Text/Bild : SSB Göttingen