Unter dem Dach der TennisBase Hannover stehen der Bundesstützpunkt Nord – einer von drei Bundesstützpunkten Tennis in Deutschland - das Landesleistungszentrum des Tennisverbandes Niedersachsen-Bremen, eine Tennis-Akademie sowie ein modernes, professionell geleitetes Internat.
In Hannover hat sich Boris Becker immer wohlgefühlt, hier lieferte er sich 1996 im ATP-Finale mit Pete Sampras eines seiner besten Spiele – auch wenn er in fünf Sätzen verlor. Jetzt war Becker wieder zu Besuch. In dieser Woche trainieren unter der Leitung des dreimaligen Wimbledonsieger, der sich heute „Head of Men’s Tennis“ nennt, und der Aufsicht der DTB-Trainer Peter Pfannkoch sowie Gerald Marzenell 24 ausgewählte Talente der Jahrgänge 2005 und 2006 drei Tage lang am DTB-Bundesstützpunkt in Hannover. Der Deutsche Tennis-Bund organisiert ab sofort noch umfangreichere Sichtungen der zwölf- und 13-jährigen Jungen. „Es war mein Wunsch, dass ich einen besseren Überblick bekomme und sehen kann, auf welchem Niveau sich die Talente befinden. Gerade in dieser Altersklasse können wir noch großen Einfluss nehmen“, sagt Becker.
Der 51-Jährige war in Hannover sowohl vom Einsatz als auch von der Leistungsstärke der Nachwuchsspieler beeindruckt: „Ich kann mich nicht mehr genau an die Zeit erinnern, als ich in diesem Alter war – aber diese Jungs hier sind schon verdammt gut. Man muss auch die Arbeit der Verbands- und Heimtrainer loben.“
Der DTB wird künftig vierteljährlich Lehrgänge für die zwölf- und 13-jährigen Junioren veranstalten. Ziel ist es, talentierte Kinder noch früher zu erfassen und in regelmäßigen Abständen unter Führung von DTB-Bundestrainer Pfannkoch am Bundesstützpunkt Hannover zu betreuen. Für Mädchen dieser jungen Altersklasse organisiert Barbara Rittner bereits seit einiger Zeit Sichtungslehrgänge.
Zur Halbzeit des Lehrgangs in Hannover hatte auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius den DTB-Bundesstützpunkt besucht. Er lobte Beckers Nachwuchsarbeit. Pistorius: „Der Sport braucht Persönlichkeiten wie ihn.“
Text/Bild: Hannoversche Allgemeine Zeitung 7. Dezember 2018