News-Meldung

des LandesSportBundes Niedersachsen

- VfL Hannover macht mit beim DFB Corona-Pilot-Projekt

Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung 26. August 2020

Es ist ein Pilotprojekt des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), und der VfL Eintracht Hannover aus der Südstadt ist dabei. Nächste Woche können sich Vereinsmitglieder auf der Anlage kostenlos auf das Coronavirus testen – ganz egal, ob Symptome oder Risikokriterien vorliegen. „Der DFB möchte herausfinden, wie praktikabel so eine Testung im Spielbetrieb ist und die Erfahrungswerte nutzen“, sagt Stephen Kroll, Trainer der 1. Herren beim VfL und Koordinator der Aktion. Nur zwei Vereine hat der DFB für seinen Testlauf ausgewählt, neben den Südstädtern noch die SG Rosenhöhe in Offenbach.

Der Corona-Abstrich wird als sogenannter Selbsttest angeboten. Das nötige Material, die sogenannten Testkits, spendiert der DFB. Jeder Verein erhält 1000 Stück für je rund 45 Euro. Sie stammen von der Firma Centogene aus Rostock, die seit der Pandemie bereits mit der Entwicklung von Schnelltests auf sich aufmerksam gemacht hat.

2400 Mitglieder hat Eintracht, für gut ein Drittel gibt es daher Testkapazitäten: Die Aktion läuft am 31. August sowie am 2. und 3. September jeweils zwischen 16 und 20 Uhr auf dem Vereinsgelände. „Noch am selben Abend oder am nächsten Morgen sollen die Tests dann in das Hamburger Labor der Firma Centogene gebracht werden“, erklärt Kroll. Ein bis zwei Tage später sollen die Ergebnisse vorliegen. Bei einem positiven Ergebnis werden die Probanden und das zuständige Gesundheitsamt automatisch benachrichtigt.

 

DFB-Präsident Fritz Keller sieht den Fußball in der Verantwortung, seine Strukturen zu nutzen, um zur Bewältigung der Corona-Krise beizutragen. Bundesweit sind sieben Millionen Menschen Mitglied in rund 25 000 Fußballvereinen. Eine Säule für die Bekämpfung der Corona-Pandemie könnten Präventivtests darstellen, die etwa in Sportvereinen durchgeführt werden, so Keller. So könnte im Falle lokaler Ausbrüche des Virus der Fußball eine Unterstützung für Ämter und Behörden im Kampf gegen Corona in solchen Hotspots leisten.

Erfahrungen sammeln

„Die Erfahrungswerte aus den Pilottests dienen der Vorbereitung auf den Ernstfall“, sagt Keller. Dann könne auf künftige Entwicklungen konsequenter und zielgerichteter reagiert werden. „Wir wollen lernen, wie Vereine Testungen ihrer Mitglieder durchführen können und daraus praxisnahe Abläufe für die Logistik einer solchen Reihe und des Zusammenspiels mit Behörden ableiten.“

Der DFB-Präsident ist überzeugt davon, die richtigen Standorte ausgewählt zu haben. „Die beiden Clubs haben eine Größe und verfügen über eine Struktur, bei der die Testung eine gewisse Herausforderung darstellt, insofern erhoffen wir uns hier aussagekräftige Erkenntnisse.“ In Offenbach haben 250 Vereinsmitglieder das Angebot genutzt, beim VfL haben sich bereits 400 Sportler angemeldet. Und auch 30 ehrenamtliche Helfer stehen schon bereit, um unter Corona-Bedingungen einen sicheren Ablauf zu gewährleisten.

 

 

 

Quelle: DFB, 18. August 2020

Fritz Keller will bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie mit Präventivtests einen wichtigen Beitrag leisten.

"Der Fußball ist in unserer Gesellschaft fest verankert. Daraus erwächst für uns eine große Verantwortung. Klar ist: Die Gesundheit steht über allem. Politik und Wissenschaft arbeiten unablässig daran, Wege im Kampf gegen das Virus zu erschließen", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Interview auf DFB.de.

In der SG Rosenhöhe Offenbach und dem VfL Eintracht Hannover haben sich zunächst zwei Vereine zur Durchführung der ersten Präventivtests bereit erklärt.

Keller hat für die Testreihe klare Ziele formuliert. "Wir wollen lernen, wie Vereine Testungen ihrer Mitglieder durchführen können und daraus praxisnahe Abläufe für die Logistik einer solchen Reihe und des Zusammenspiels mit Behörden ableiten", sagte der 63-Jährige: "Der Fußball stellt sich damit in den Dienst der Gesellschaft. Bei einer erfolgreichen Durchführung kann ein solches Projekt wegweisend sein - für den Fußball in Deutschland, für Kulturbetriebe, für die gesamte Gesellschaft."

Im Falle lokaler Ausbrüche des Virus' könne eine Unterstützung für die zuständigen Behörden geleistet werden, diese Ansicht würde auch durch medizinische Fachleute des DFB gestützt werden. "Die Erfahrungswerte aus den Pilottests dienen der Vorbereitung auf den Ernstfall", so Keller.

Einen reibungslosen Ablauf erwarte er aber nicht. "Es ist ein Probelauf, bei dem wir bewusst ja auch Schwächen in Kauf nehmen. Diese zu identifizieren, ist uns wichtig. Uns ist bewusst, dass einzelne Tests keine flächendeckende Bekämpfung des Virus' darstellen", sagte Keller.

Mehr Informationen: https://www.dfb.de/news/detail/keller-wir-wollen-unseren-beitrag-leisten-218150/